Phalaenopsis, meine Leidenschaft.....
             Phalaenopsis,             meine Leidenschaft..... 

Wenn die Wurzeln schlapp machen........

Heute kümmerte ich mich mal richtig intensiv um meine "jugendlichen" Sämlinge und bei einem wurde ich doch sehr stutzig. Er machte über dem Substrat unnatürlich viele Wurzeln.

Oft ist dies ein Alarmsignal, das etwas im Topf nicht stimmt. Normal wachsen die Wurzeln schön ins Substrat hinein und die ein oder andere Wurzel wächst oberirdisch und hängt dann als "Luftwurzel" aus dem Topf herab.

Bei diesem Sämling allerdings wuchsen mir jetzt doch plötzlich zuviele Wurzeln auf einmal aus dem Stamm.

Um der Ursache auf den Grund zu gehn, hob ich das Töpfchen hoch und sah schon das Dilemma. 

Die Sämlinge stehn in einer Aufzuchtwanne und das Töpfchen stand genau in einer kleinen Kuhle, die sich gebildet hatte.

Dort sammelte sich überschüssiges Wasser und das Substrat saugte sich voll.

Dadurch, daß die Wurzeln nun permanent nass waren, fingen sie an, weg zufaulen.

 

 

Es roch ganz modrig und alles im Töpfchen war klitschnass. Solch ein nasses Substrat über einen gewissen Zeitraum zwingt jede Wurzel in die Knie, wenn sie nicht von selbst in eine nasse Umgebung hinein wächst, denn Phalaenopsiswurzeln sind sehr sehr anpassungsfähig.

Sind sie allerdings den Nass/Trockenrythmus gewöhnt, ist plötzliche Dauernässe das Todesurteil.

Hier sieht man sehr schön, warum ich so stutzig wurde, das etwas nicht stimmen kann. Sehr oft sprießen plötzlich komplett neue Wurzeln aus dem Stamm oberhalb des Substrates, wenn etwas im Topf nicht stimmt und die Wurzeln kaputt sind. Da die Phalaenopsis eine Überlebenskünstlerin ist, kämpft sie mit allen Mitteln dagegen an, einzugehen.

Beim näherem Betrachten sieht man es dann, was Dauernässe anrichtet.Die Wurzeln sind am verfaulen. Man erkennt es am glasigen Aussehen sehr gut.

Ein leichtes Zusammendrücken offenbart es, denn der Fäulnisprozess ist in vollem Gange. Auch der Geruch der Flüssigkeit, die aus der Wurzel tritt, erinnert schon ein wenig an eine faulende Kartoffel. Wer dies schon einmal gerochen hat, weiß, wovon ich spreche.

Solche Wurzeln sind bei aller Liebe und Hingabe nicht mehr zu retten und müssen abgeschnitten werden.

Eine einzige Wurzel konnte ich noch retten und an der kaputten Spitze wächst schon eine neue Seitenwurzel. Alles andere mußte ich unterhalb des Stammes wegschneiden.

Aus direkter Nähe sieht man es sehr schön, daß der Sämling nicht aufgibt und versucht, neue Wurzeln zu bilden.

Da das Pflänzchen nur noch eine intakte Wurzel hat, und die neuen Wurzeln erst noch fleißig wachsen müssen, habe ich etwas grobere, reine Pinienrinde ins Töpfchen gefüllt, da jetzt eine gute Luftzirkulation sehr wichtig ist.

Ich oder vielmehr das Pflänzchen hatten richtig Glück, denn es hätte auch zum Komplettverlust der Pflanze führen können, zum Beispiel durch Stammfäule.

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