Phalaenopsis, meine Leidenschaft.....
             Phalaenopsis,             meine Leidenschaft..... 

"Wurzelgemüse"

Ein Umtopfen ist unumgänglich und oft kommt dann, gerade bei "Neulingen", die große Frage was nun weg muß und was bleiben darf/soll.

Jeder, der austopft, hat erstmal das hier vor sich liegen. Wer das erste Mal aus/umtopft, ist sich schonmal unsicher, weil er nicht weiß, welche Wurzeln weg können und welche besser dran bleiben. Oft haben sie Angst, zuviel weg zuschneiden oder sogar gesunde Wurzeln zu kappen.

Mit den vielen Bildern möchte ich versuchen zu helfen, gute von schlechten Wurzeln besser zu unterscheiden und das abschneiden derer zu erleichtern.

Wichtig: Die Wurzeln im Topfinnern sind hellgelb bis beige. Sie sind gesund und werden nicht abgeschnitten. Ihnen fehlt das Licht um grün zu sein.

Erst wird das Wurzelgewirr vom alten Substrat befreit. So hat man einen sehr guten Überblick und kann genau schaun, was an alten, vergammelten Wurzeln weg kann.

Diese Wurzel ist wie Stroh und läßt sich ganz leicht abmachen.

Durch anschaun alleine weiß man aber noch nicht, ob die Wurzel noch intakt ist oder nicht.

Eine gesunde, intakte Wurzel muß richtig fest und knackig sein. Sie darf bei Druck nicht nachgeben.

Platzt sie auf und eine gallertartige Flüssigkeit tritt heraus, ist die Wurzel kaputt und kann bis dort abgeschnitten werden, wo sie wieder fest ist.

Diese Wurzel ist knackig fest. Obwohl die Wurzelspitze kaputt ist, und der Leitfaden freigelegt, wird sie wahrscheinlich an anderer Stelle neu austreiben. Solche Wurzeln belasse ich auch an der Phalaenopsis.

An meinen Fingerspitzen ist diese Wurzel noch intakt, dann gibt es einen Bruch und alles, was danach kommt ist weich und matschig. Genau am Bruch schneide ich das Gammelige ab.

Hohle Wurzel

Hier ist nichts mehr zu retten oder schön zureden. Diese Wurzel kann abgeschnitten werden, denn sie ist hohl und matschig.

Nichts als leere, verrottende Hülle. Auch diese Wurzel hat es hinter sich und kann ab..............

Nur im ersten Augenblick meint man, daß auch diese Wurzel kaputt sei, was sie aber nicht ist. Auch sie ist sehr fest und bildet an der Seite einen Wurzelausläufer. Wurzeln werden oft so, wenn sie teilweise zu großer Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Es ist die Phase, bevor die Wurzel vergammelt, wenn man sein Gießverhalten nicht ändert.

Im "Innern" des Wurzelwerkes. Die beigefarbenen Wurzeln sind alle in Ordnung. Allerdings die eine, die ich in der Hand halte, ist leicht wie eine Feder und ganz hohl. Sie kann am Ansatz abgeschnitten werden.

Hat man nun seine Pflanze von alten, gammeligen und vertrockneten Wurzeln befreit, topft man sie in frisches Substrat.

 

Wichtig: Hat man Wurzeln verletzt, so sollte man ca. 2 Tage mit dem ersten Gießen warten, bis das die "Wunden" getrocknet sind, um so die Chance für eventuell eindringende Krankheitskeime minimalst zu reduzieren. Auch empfehle ich, Holzkohlepulver an die Wurzel"wunden" zu tupfen, um so eine Barriere zu schaffen.

Von Radikalschnitten bei enormer Wurzelmasse sehe ich grundsätzlich ab. Lieber nehme ich einen größeren Topf, denn ich schneide einer Pflanze keine gesunden Teile ab, die sie braucht.

Gesunde Phalaenopsiswurzeln

Eine Phalaenopsis, die nach IHREN Bedürfnissen gegossen/getaucht wird, hat glatte, sehr feste Wurzeln (gesunde Wurzeln= gesunde Pflanze). Jede Phalaenopsis hat ihren eigenen Rythmus, wann sie wieder Wasser braucht. Ich würde nie hergehen und genau jede Woche zum selben Wochentag gießen, so nach der Richtlinie "genau jeden Mittwoch wird gegossen".

Jede Phalaenopsis ist ein Individuum. Die eine braucht nur alle 14 Tage Wasser und ihre direkte Nachbarin alle 9 Tage. Auch gibt es richtige "Saufziegen" und die meckern sehr gerne schon nach 5 Tagen.

Über kurz oder lang "rächt" sich dieser selbst festgesetzte Gießtag und wo sieht man es am deutlichsten?

Genau! An den Wurzeln. Im kommenden Bild sieht man sehr schön, was auf Dauer geschieht, wenn man die Pflanze gießt, obwohl sie noch gar kein Wasser braucht, es der selbst ernannte Gießtag aber vorschreibt............weil man an genau dem einen Tag immer gießt.

Dörre Wurzeln, teils schon kaputte darunter.......

Die Wurzeln werden mit der Zeit immer schrumpliger, können das ihnen verabreichte Wasser nicht mehr richtig aufnehmen und irgendwann geht gar nichts mehr. Sie vertrocknen einfach und sind der Pflanze nicht mehr dienlich. So gehn nach und nach alle Wurzeln kaputt, die Blätter werden schlaff und schlußendlich stirbt auch die Phalaenopsis an den Folgen des "Übergießens".

Auch entgegengesetzt, wenn man zu lange mit der Wassergabe wartet, entwickelt sich solch ein Schadbild.

Deshalb sollte man die Phalaenopsis dann gießen/tauchen, wenn sie wieder Wasser braucht, und nicht, wenn unser Gießtag ist. Sie braucht ihren eigenen Rythmus und den erfährt man, wenn man sie beobachtet bzw ihre Wurzeln.

Ich vergleiche die Wurzeln der Phalaenopsis gerne mit einem neuen Schwamm.

Noch hat er sich nicht mit Wasser vollgesogen. Ich tauche ihn in ein Glas mit Wasser und lege ihn wieder hin. Es dauert eine ganze zeitlang, bis das Wasser verdunstet ist. Sobald er wieder federleicht ist, gebe ich ihm wieder Wasser. Das könnte ich immer und immer wiederholen und er sähe immer wie neu aus.

 

Jetzt ist der Schwamm noch nass, und ich gebe  wieder Wasser drauf. Immer und immer wieder in recht kurzen Abständen, obwohl er noch Wasser hält.....er wird nach kurzer Zeit unansehnlich und fängt an zu riechen.

 

Lasse ich den Schwamm zwischen den einzelnen Wassergaben immer viel zu lange trocken liegen, zieht er sich mit der Zeit zusammen, wird unansehnlich und kann die Menge an Wasser, die er bekommt, gar nicht mehr halten. Irgendwann nimmt er kein Wasser mehr auf.

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