Phalaenopsis, meine Leidenschaft.....
             Phalaenopsis,             meine Leidenschaft..... 

Was ist eigentlich ein Stammkindel?

So gesehen ist es ein Abbild der "Mutter", denn es wird genau die selben Blüten haben und sehr oft blüht es dann auch zeitgleich mit der Mutterpflanze.

Warum entsteht eigentlich ein Stammkindel?

Einerseits kann es an der Mutterpflanze selbst liegen, daß sie krank ist und bald eingehen wird. So versucht sie, ihre Art zu erhalten. Auf der anderen Seite "passiert" es oft auch einfach nur so und wenn man beide zusammen im Topf beläßt und nicht trennt, hat man oft einen richtig schönen Hingucker, wenn dann beide zeitgleich blühen.

Wenn es nicht notwendig ist/wird, trenne ich die beiden auch nicht, denn es sieht ungemein schön aus, wenn man so einen üppig bestückten Topf hat.

Dieses Kindel entsteht aus der Not der Mutterpflanze heraus. Da sie, bedingt durch Rispenwachstum aus dem Herzen heraus, nicht weiter wachsen und schlußendlich eingehn wird,sichert sie ihren Fortbestand durch ein Stammkindel, auf das ich seit über einem Jahr gewartet habe.

1. Pfeil: Die Rispe, die aus dem Herzen gewachsen ist, wo normalerweise immer weiter neue Herzblätter wachsen. Dies wurde beendet, da aus ihm eine Rispe wuchs.

 

Beim Kauf von Phalaenopsen deshalb bitte immer darauf achten, wo der Blütenstiel entspringt. 

 

2. Pfeil: Das heran wachsende Kindel, welches mehr und mehr die Mutterpflanze ersetzt und sich Platz verschafft. Es ist ein Abbild der Mutter und wird genauso blühen.

Damit sich das Kindel frei entfalten kann, habe ich etwas nachgeholfen, indem ich ein großes Blatt der Mutterpflanze säuberlich abgetrennt habe.

Stammkindel......einfach nur so..........

Pfeil 1 zeigt die Mutterpflanze und Pfeil 2 das Stammkindel. Hier ist es so, daß diese Kreuzung einfach gerne kindelt, es liegt in ihren Genen. Das Kindel ist schon so groß, daß es eigene Wurzeln bildet und ich es bald abtrennen könnte, was ich aber nicht mache.

Hier ist es so, daß das Stammkindel mittlerweile so groß ist wie die Mutterpflanze und man zwei gleich große Pflanzen im Topf hat. Klar könnte man sie trennen, aber wozu? Sie stören sich nicht gegenseitig und beide haben zusammen herrlich geblüht.

Pfeil 1 ist die Mutter und Pfeil 2 das Kindel.

Auch hier habe ich eine gesunde Mutterpflanze (Pfeil 1) und ein sehr schön wachsendes Stammkindel (Pfeil 2).

Ich denke, es liegt mit an verschiedenen Einkreuzungen, ob eine Phalaenopsis gerne kindelt oder lieber immer nur alleine bleibt (außer, sie wird eingehn).

Wenn die Mutterpflanze gesund ist und ein Stammkindel macht, würde ich mir keine Sorgen machen, warum sie es jetzt tut sondern mich einfach freuen, daß ich bald 2 blühende Pflanzen im Topf habe.

 

 

Stammkindel von der Mutterpflanze zu trennen birgt immer ein gewisses Risiko, denn das Kindel ist stark mit der Mutter verbunden. Man muß diese Verbindung mit einer scharfen, desinfizierten Schere o.ä. abtrennen und es dann vereinzeln. Beide haben nun eine Eintrittsstelle für Bakterien und man sollte so eine Trennung sehr sorgsam durchführen und nicht mal so nebenbei, denn die Eintrittswunden befinden sich bei beiden direkt am Stamm. Er ist ein sehr sensibler Teil der Pflanze.

 

Trennen sollte man das Stammkindel auch erst, wenn es genug eigene Wurzeln hat, um sich selbst versorgen zu können.

Sie blühen schon recht früh, weitaus früher als wenn man ganz kleine Sämlinge erstmal aufziehen muß.

Bei diesem Stielkindel sind die Wurzeln noch viel zu klein und es sollte noch eine zeitlang heran wachsen. Auch hat es nur 2 sehr kurze Würzelchen.

Bei diesem Kindel haben die Wurzeln mittlerweile eine sehr schöne Länge erreicht, über 5 cm und eine dritte Wurzel wächst gerade. Auch ist das Kindel selbst sehr kräftig. Man könnte es in diesem Stadium unbesorgt abtrennen. Ich lasse Stielkindel, sofern es der Mutterpflanze gut geht, wenn möglich dran, denn es sieht so klasse aus, wenn Mutterpflanze UND Stielkindel zeitgleich blühen.

Beginnendes Wachstum von Stielkindeln aus ehemals ruhenden Augen.

Die Phal. equestris mit ihren unheimlich schönen kleinen Blüten liebt es zu kindeln. Ich empfinde sie sogar als kindelfreudigste Naturform unter der Phalaenopsis.

Ein ruhendes Auge erkennt man an dem Hüllblättchen, welches schützend drüber liegt. Erst wenn sich darunter "etwas abspielt", fängt es an sich zu öffnen. Es ist sehr oft eine Überraschung, was aus einem Auge (Nodium) kommt, denn es kann sich auch ein Seitentrieb bilden, woraus wieder Knospen kommen.

Wie geht es jetzt mit den 2 Stielkindel weiter? Hier habe ich ein aktuelles Bild der 2 Kindel. Zwischen dem Foto hier drüber und dem, welches nun kommt, liegen mehrere Wochen zwischen.

Beide Kindel haben jeweils eine Rispe gemacht und die Mutterpflanze tut es ihnen gleich, sie möchte auch blühen:

Phal. equestris mit 2 Stielkindel, die bald blühen werden, zusammen mit der Mutterpflanze
Phal. equestris mit Stielkindel

Entweder sie blüht, oder sie kindelt..........oder macht beides zusammen.

Man könnte dieser Naturform auch den Beinamen "fleißiges Lieschen" geben.

Diese Pflanze blüht an der einen Rispe, an der 2. wächst ein Stiel(spitzen)kindel, und die 3. Rispe ruht gerade.

Wächst ein Kindel aus der Rispenspitze heraus, wird diese Rispe nicht mehr blühen- zumindest nicht mehr aus der Spitze heraus.

Bildung eines Stielkindels an der fast eingetrockneten Rispe der Phal. equestris

 

Ein zartes Blättchen wächst aus dem ehemals ruhenden Auge. Auch als noch nichts heraus wuchs, sah ich schon, daß es "ewachte", denn das normal eng anliegende Hüllblättchen begann, sich zu wölben.

Wächst nur das Hüllblättchen zu einem kleinen Blatt, entsteht daraus kein Kindel mehr. Es muß also ein Blättchen aus diesem Hüllblatt hervor wachsen, was man anhand des Fotos sehr gut erkennen kann.

Wie entferne ich ein Kindel, welches am Blütenstiel gewachsen ist?

Der ein oder andere hat es schon erlebt............am Blütenstiel, an dem normalerweise Blüten wachsen sollen oder gerade Blüten abgeblüht sind, wachsen kleine Blätchen aus der Triebspitze oder seitlich am Stiel. Was macht man nun in solch einer Situation?

Solange das Kindel, ein 1:1 Abbild der Mutterpflanze, keine eigenen Würzelchen hat, ist es so gut wie nicht überlebensfähig.

Der Blütenstiel, an dem es wächst, ist so zusagen die Nabelschnur und wird von der Mutterpflanze mit allem nötigen versorgt.

Als Faustregel gilt es, ein Kindel erst dann ab zutrennen, wenn das Kindel mindestens 2, besser aber noch 3 Wurzeln in einer Länge von mindestens 5 cm hat. Dann steht einer "Abnabelung" von der Mutterpflanze nichts mehr im Weg.

 

Hier habe ich  jetzt ein Kindel, welches ich abtrennen möchte, denn es hat genug Wurzeln und ist kräftig genug, um selbstständig weiter wachsen zu können.

Unabdingbar ist ein Schneidwerkzeug, welches zuvor desinfiziert wurde.

An den roten Markierungen wird das Kindel mittels einer scharfen Schere oder Messers sehr behutsam abgeschnitten und zwar so, daß die Würzelchen nicht beschädigt werden.

Man läßt ein Stückchen Blütenrispe mit an dem Kindel dran, denn etwaige Keime müßten erst durch das Stück Stiel um dann bis ins Kindel vor zudringen.

Nun ist das Kindel von der Mutterpflanze, sprich der Blütenrispe sauber abgetrennt. Wichtig ist ein sauberer Schnitt, deshalb sollte auch nur wirklich scharfes Schneidwerkzeug genommen werden. Durch eine saubere Abtrennung heilen die Schnittstellen auch wesentlich schneller wieder zu.

Die Schnittstellen werden zur leichten Desinfektion mit Zimtpulver betupft. Zimt hat eine heilende und desinfizierende Wirkung. Ich setze nur Zimt ein, wenn ich mal was an Grünteilen einer Phalaenopsis rumschneiden muß. Nur im Wurzelbereich wird Holzkohlepulver eingesetzt, da Zimt zu scharf für die sehr empfindlichen Wurzen ist.

Zu guter Letzt suche ich mir ein geeignetes Töpfchen, denn es sollte nicht zu groß sein. Behutsam setze ich das Kindel hinein und fülle den Pflanztopf mit Substrat auf.

In den ersten 2 Tagen gieße ich das Kindel nicht, damit die Schnittstellen sich in Ruhe schließen und eintrocknen können.

Das einzige, was ich mache ist, ich sprühe am kommenden Tag mal kurz übers Substrat, damit das Kindel nicht anfängt, zu dehydrieren (ein zutrocknen).

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