Jeder hat "seins" wie er es macht und mir liegt es fern, dies in Frage zu stellen.
Ich habe auch "meins" und werde oft angeschrieben, wie ich dies, das oder jenes mache..............ob ich einen Tipp hätte. Warum also diese Erfahrungen nur hinter verschlossener Türe weitergeben?
Diese Rubrik soll nach und nach meine persönlichen Tipps aufzeigen, zum Wohle der Phalaenopsis, denn wir möchten ja, daß sie bei uns gedeiht.
Mich erreichen öfters solche "Schadensbilder" und man fragt sich, was man falsch gemacht hat.
Mein erster Blick fiel auf die Dekoration, einer Tillandsie. So etwas mag zwar sehr schön aussehen und auch noch mehr verkaufsfördernd sein, aber für eine Phalaenopsis absolut ungeeignet. Wer es nicht besser weiß, belässt diese Deko einfach dort, wo eigentlich Luftzirkulation herrschen sollte.
Von unten her ist der Stamm nach oben hin weggefault, also kam mir der nächste Gedanke, daß unter dem Stamm etwas sein könnte, was die Feuchtigkeit einfach zu lange hält und siehe da, noch ein sehr großer Übeltäter, den man mittlerweile fast in jeder Phal.hybride entdecken kann:
Direkt unter dem Stamm steckt ein Kokoserde Pfropf, der die Feuchtigkeit durchgehend hält und sich beim nächsten Wässern wieder völlig mit Wasser aufsaugt.
Das Resultat ist, daß es viele Phals. nicht schaffen und von unten her anfangen, einfach weg zufaulen da es direkt unter dem Stamm dauernass ist. Auch spielt die Verdunstungskälte eine große Rolle, denn auf der Fensterbank ist es gerade in den Wintermonaten lange nicht so warm wie mitten im Zimmer.
Ich kaufte eine neue Phalaenopsis und das erste was ich machte, als ich daheim ankam war, sie auszutopfen und siehe da, auch in ihrem Substrat, direkt unter dem empfindlichen Stamm, entdeckte ich die gepresste Kokoserde, die ein vielfaches an Flüssigkeit speichert.
Viele werden sich fragen, was diese gepresste Kokoserde überhaupt in den Substrattöpfchen zu suchen haben.
Es sind die Überbleibsel der Aufzucht. Die Pflanzen waren ja auch mal sehr klein und mußten erst bis zur Blühstärke großgezogen werden.
Da viele Hybriden mittlerweile in riesigen Gewächshäusern massenvermehrt werden, wäre ein manuelles umtopfen viel zu zeitaufwendig und Maschinen werden auch nicht krank.
So werden die Pflanzen samt ihrem Aufzuchtgitterchen maschinell in neue Töpfe gesetzt, mit Rinde aufgefüllt- fertig.
In den großen Gewächshäusern herrscht ein eigenes, extra auf die Orchideen angepasstes Klima und genau dafür ist diese gepresste Kokoserde perfekt.
Diesen Kokoserde Pfropf kann man vorsichtig Stück für Stück abzupfen. Es fühlt sich an wie gepresster Kaffeesatz. Danach die Orchidee wieder in frisches Orchideensubstrat setzen.
........sehen zwar sehr ordentlich aus und manche Rispen werden so lang, daß man sie einfach an einem Splitstab anklemmt.
Es gibt einige Möglichkeiten, die Rispen wachsen zu lassen. Ich bin, was das Stäben von Rispen angeht, mitunter etwas faul und finde es schöner, wenn sie "natürlich" wachsen ohne an einem Stab festgeklemmt zu sein wie hier auf dem Bild schön zu sehen ist:
Wenn die Rispe ca. 15-20 cm lang ist und schon bald an der Gardine/Scheibe angekommen ist, drehe ich die komplette Pflanze einfach um 180 Grad rum, so daß die Rispe in den Raum hinein zeigt.
Da die Rispen immer zum Licht wachsen, wird die Rispe einen Bogen während ihres Wachstums machen wie man auf dem Bild sieht und dann blühen.
So hat man sich das stäben gespart und es wirkt ein wenig natürlicher, als wenn die Rispe kerzengerade nach oben geht um dann an einem leicht gebogenen Ende zu blühen.
Man sollte die Pflanze/Rispe allerdings NICHT mehr drehen, wenn sich schon Knospenansätze an ihr befinden, denn dann läuft man Gefahr, daß die Knospen eintrocknen, weil sie einfach viel zu wenig Licht bekommt.
Knospen brauchen ordentlich Licht zum wachsen.
Sie hat schon richtig Biss, auch wenn es draußen noch recht frisch ist.
Ab Ende Februar wird sie zum Teil schon recht aggressiv und die Blätter der Orchideen heizen sich ordentlich auf. Zum Teil so sehr, daß die Pflanzenzellen regelrecht anfangen zu kochen. Das erste Stadium, wie so etwas aussieht, sieht man sehr schön hier auf dem folgenden Bild:
Leichter Sonnenbrand auf Phalaenopsisblatt
Es hat mich sehr geärgert, aber als ich zur Arbeit fuhr, war alles wolkenbehangen und von der Sonne keine Spur. Erst zum nachmittag kam sie raus und eine Phalaenopsis mit sehr hellem Laub war ihr schutzlos ausgeliefert.
Zum Glück war die Pflanze nicht zu lange den beißenden Sonnenstrahlen ausgesetzt, denn dann wäre die Stelle richtiggehend verbrannt gewesen, wie auf dem folgenden Bild gut zu sehen:
Die Phalaenopsis mit dem schwarzen Brandfleck gehört einem lieben Freund, der mir das Bild netterweise zur Verfügung gestellt hat. Bei ihm entstand der schlimme Blattbrand nicht etwa auf der Fensterbank, sondern im Auto, als er die Pflanze letztes Jahr im März erwarb und eine halbe Stunde im Auto ließ- ungeschützt.
Die Märzsonne hat es in sich und wird durch Fensterscheiben nochmal stark erhöht.
Wer da nicht vorsorgt, hat schnell einen dicken fetten schwarzen Sonnenbrand auf den Blättern.
Woher weiß ich aber nun, ab wann es Zeit ist zu schattieren, bzw. Vorkehrungen zu treffen?
Zu unserem mit empfindlichsten Sinnesorgan für heiß/kalt gehört die Unterlippe. Sie reagiert sofort auf Temperaturunterschiede und ob etwas schon zu warm ist.
Mein Tip:
So blöd sich das jetzt auch lesen mag, aber wenn die Sonne im Februar immer öfters und vorallem länger scheint, "fühle" ich mit der Unterlippe die Temperatur des Blattes indem ich sie direkt drauf halte, als wenn ich das Blatt mit der Unterlippe küssen würde..
Wenn es sehr sehr warm ist, muß schattiert werden!
Der Handrücken oder die Fingerspitzen werden nie so eine Genauigkeit der Temperatur hinbekommen wie es die Unterlippe vermag zu können.
Probiert es aus!
Dieses Blatt einer Phalaenopsis hat es "hinter sich", zumindest was die Pflanzenzellen angeht. Mehr Verbrennung geht nicht. Habe das Bild netterweise zur Veranschaulichung bekommen um einen heftigen Sonnenbrand zeigen zu können.
So schlimm es auch aussieht, so sollte man alles so belassen wie es ist. Die Stelle wird nicht mehr heilen, aber irgendwann wird das nächste neu kommende Blatt diese Stelle überlappen und man sieht sie nicht mehr.
Ich würde an solch einem Sonnenbrand gar nichts machen, höchstens beobachten, um doch zu reagieren, sollte der Rand vom Grünen ins Verbrannte sich farblich verändern (zb. gelbe Stellen bekommen). Dann muß das Blatt mit einem sauberen Schnitt abgetrennt werden.
Auch leider ein Sonnen-Opfer..............man unterschätzt die Sonne bisweilen und eh man sich versieht, haben die Orchideenblätter ein ordentliches "branding". Die Pflanze wird davon keinesfalls eingehen und muß absolut nicht entsorgt werden!
Die später neu wachsenden Blätter werden diese einfach überwuchern und nach ca. 2-3 Jahren fallen sie sowieso ab, wenn ihre Zeit gekommen ist.
Meine Schattierung besteht aus hauchdünnem aber sehr feinmaschigem Gardinengewebe. Es reflektiert sehr gut die Wärme, die die Strahlen ins Zimmer bringen.
Es gibt sehr viele Varianten des Schattierens. Von selbstklebender Fensterfolie bis hin zu doppeltem Fliegennetz. Hauptsache, die Pflanzen sind in den Sommermonaten, stehen sie auf einem Südwest/Süd Fensterbrett, nicht schutzlos der aggressiven Sonne ausgesetzt.
Man kann sie allerdings auch an unschattierte Stellen gewöhnen- ganz langsam, auf keinen Fall von jetzt auf gleich!
Da wir allerdings diesen Winter über ungemein wenige Sonnenstunden hatten, konnten sich die Pflanzen gar nicht an ein stetiges Mehr an Sonnenstrahlen gewöhnen. Es kommt regelrecht plötzlich und sehr stark.
Selbstklebende Fensterfolien gibt es in allen möglichen Varianten zu kaufen.
Von getönter Folie bis zur Bedruckten ist die Palette groß.
Klebt sie allerdings einmal, lässt man sie dran. Aus diesem Grunde alleine schon bevorzuge ich meine hauchdünne, sehr feinmaschige Schattierung, denn zum Winter hin kann ich diese wieder abhängen.
Man soll den Pflanztopf immer so wählen, daß die Wurzeln in ihm nicht verloren wirken. Was aber macht man, wenn die Pflanze recht groß ist, aber viel zu wenig Wurzeln hat? Topft man sie in einen viel kleineren Topf, so kippt die Pflanze um. Ist der Topf zu groß gewählt, braucht das Substrat viel länger zum abtrocknen und nicht selten faulen die Wurzeln weg.
Es gibt eine absolut simple Lösung dafür:
Durch den größeren Topf können sich die großen Blätter ablegen und die Pflanze steht sicher ohne umzukippen.
Wenn ich wässere, gieße ich von oben einfach nur das Wasser in den kleinen Topf und da der große Topf gelöchert ist, kann überschüssiges Wasser sofort abfließen.
Sobald der kleine Topf ordentlich durchwurzelt ist, topfe ich in einen größeren Pflanztopf.
.....und man sich dennoch mit dem Kauf einer blühenden Orchidee was gutes tun möchte..........
Gerade wenn die kalte Jahreszeit beginnt, werden besonders viele Orchideen im Handel angeboten. Teils herrschen tagsüber gerade mal plus 5 Grad oder noch weniger und der Wind ist eisig.
Wir steigen, warm angezogen aus dem warmen Auto aus, gehen über den Parkplatz um gemütlich zu shoppen. Danach hat der ein oder andere eine Orchidee gekauft und geht mit dieser zum Auto.
Ich sehe es so oft, daß sie nicht eingepackt sind, sondern so, wie sie auf dem Verkaufstisch standen, über den Parkplatz geschleppt werden.
Das dies absolut nicht gut ist für die vielen Knospen/Blüten, darüber denken die wenigsten nach. Und selbst die, die sie gerne in Einwickelpapier packen möchten, finden oft eine leere Rolle vor und denken sich "ach die paar Meter bis zum Auto".................spätestens nach 2 Tagen sorgen sich die Käufer, denn die Knospen vertrocknen einfach an den Rispen und fallen ab oder die Blüten hängen schlaff herunter.
Diese starken Temperaturunterschiede machen die wenigsten Orchideenblüten/Knospen mit, wenn man bedenkt, daß es im Einkaufscenter um die 20 Grad sind, draußen aber mal eben 15 Grad kühler oder noch weniger. Im Auto wird die Klimaheizung aufgedreht und schon sind es wieder über 20 Grad. Daheim wieder aus dem Auto raus in die Eiseskälte um dann wieder in die warme Wohnung zu kommen.......................was ein auf und ab.
Kaum jemand hat Blumeneinwickelpapier daheim, aber Mülltüten.
Das Problem an diesem Einwickelpapier ist auch oft, daß wenn man den Pflanztopf zum einwickeln hinlegt, ordentlich Substrat herausfällt.
Eine tolle Lösung ist, wenn man 2 Müllbeutel (mind. 35 L Volumen) ineinander steckt, um die gekaufte Orchidee hinein zustellen und oben zu zuziehen.
Die kalte Luft kommt nicht direkt einfach an die Pflanze/Knospe/Blüten, weil die warme Innenluft die Pflanze für eine gewisse Zeit schützt.
So kommt die Orchidee geschützt vor kalter Luft heil daheim an.
Platz für 2 zusammengefaltete Müllbeutel frisch von der Rolle hat jeder in seiner Winterjacke :))
Was auch recht wichtig ist, falls jemand sehr kalte Fensterbänke hat weil darunter evtl. keine Heizung ist: Auf die blanke Fensterbank eine mind. 1 cm dicke Styroporplatte legen. Dadurch wird die Kälte nicht ungehindert an den Pflanztopf weiter gegeben. Die Styroporplatte (ähnlich einer Isomatte) isoliert wunderbar gegen das Weiterleiten der Kälte in die Töpfe.
Was häfig passiert, wenn die Töpfe zu kalt sind ist, daß die Wurzeln anfangen zu faulen, denn solch eine Kälte vertragen sie einfach nicht.
Ein kleiner Alptraum, wenn man nach seinen Orchideen schaut und plötzlich solche Löcher entdeckt. Wenn man genauer hinsieht, erkennt man die Schleimspur der Schnecke.
Sie zu finden, wenn es sich um ein ganz kleines Nacktschneckenexemplar handelt, gestaltet sich bisweilen sehr schwierig.................
Ganz wichtig ist es, die frisch abgeschnittenen Salatgurkenscheiben erst ganz kurz vor der Dunkelheit auszulegen und morgens früh, wenn es erst langsam anfängt zu dämmern, wieder einzusammeln denn Schnecken sind nachtaktiv.
Tagsüber verstecken sie sich und nachts im Verborgenen geht es auf Futtersuche.
Diese Nacktschnecke hat es mir wahrlich nicht leicht gemacht, fraß sich den Bauch voll und verschwand wieder. Morgens sammelte ich angefressene Gurkenscheiben ein.
Ich bin sonst viel kleinere Schnecken gewohnt, die sich schonmal in Mitbringsel aus dem Gewächshaus im Substrat befinden.
Mit diesem Kaliber habe ich allerdings nicht gerechnet und war fast erschrocken, als ich mit der Taschenlampe die Gurkenscheiben prüfte.
Normal "fängt" man Schnecken innerhalb der ersten Nacht, in der man die Köder auslegt. Diese hier foppte mich ein wenig, aber schlußendlich habe ich sie gefangen und meine Pflanzen vor größerem Schaden bewahren können.
Zum Thema "Schneckenkorn"
Ich vermeide Schneckenkorn, denn wer schonmal eine sich windende Schnecke gesehen hat, die förmlich auswässert, wenn sie von dem Korn gefressen hat, bzw. drüber gekrochen ist, der möchte diese ganze Sauerei nicht in seinem Topf haben wollen. Auch tauche ich meine Pflanzen und bei jedem tauchen würde ich mir mein Wasser ordentlich vergiften und müßte Gummihandschuhe tragen.
Lieber setze ich eine lebende Schnecke draußen im Garten aus, als zusammengezogene, ausgewässerte tote Schnecken einsammeln zu müssen.
Dieses Bild dient nur dazu, daß man weiß, worum es geht.
Wenn die kleinen Sämlinge, die nach dem entflaschen erstmal auf einem Sphagnumbett ordentlich gewachsen sind, vereinzelt in Töpfchen gepflanzt werden können, fragt sich so mancher, wohin nun mit den vielen Töpfchen und wie sollte man sie am besten weiter pflegen.
Es gibt für die empfindlichen jungen Pflänzchen nichts schlimmeres als ständig nasse "Füße", wenn sie erstmal richtige Wurzeln gemacht haben, die den trocken/nass Rythmus gewohnt sind. Nach dem wässern stehen sie oft 1-3Tage in einer nassen Pfütze und die zarten Wurzeln gammeln einfach weg.
Ich benutze die Aufzuchtschale nach dem topfen der Sämlinge weiter.
Seramis Tongranulat (das Feine) gibt es mittlerweile in eigentlich jedem Supermarkt zu kaufen.
Der Schalenboden wird mit einer gut 1 cm dicken Schicht Seramis
befüllt. Sie dient dazu, überschüssiges Wasser aus den frisch gewässerten Töpfchen aufzunehmen und nach und nach an die Luft wieder abzugeben (erhöhte Luftfeuchtigkeit direkt um die Pflänzchen herum).
So schlägt man 2 Fliegen mit einer Klappe. Das Töpfchen steht nicht in einer Wasserpfütze und das ans Seramis abgegebene Wasser verdunstet nach und nach und erhöht in unmittelbarer Nähe die Luftfeuchtigkeit, was widerum zum Wohle des Pflänzchens ist.
Dieses Seramis ist schon länger in Gebrauch und es ist komplett abgetrocknet. Sobald alle Töpfchen getaucht wurden und wieder in der Schale stehen, ist auch das ganze Seramis wieder feucht.
Und genau so kann man seine ganzen anderen kleinen und großen Töpfe vor nassen "Füßen" bewahren, denn das Seramis dient als Drainage.
Dennoch sollte der Topf direkt nach dem wässern kurz abtropfen gelassen werden, denn der Topf soll ja nicht in überwässertem Seramis schwimmen. Es dient lediglich dazu, das der Topf nicht in einer Wasserpfütze steht.
Orchideenblüten halten länger, wenn es in dem Raum nicht zu warm ist.
Gerade in den Wintermonaten, wenn die Heizung sehr hoch eingestellt ist, kommt ein enorm warmer Schwall nach oben, der dazu auch noch sehr trockene Luft beinhaltet.
Wer sehr mit trockner Luft zu kämpfen hat, sollte versuchen, die Luftfeuchtigkeit etwas zu erhöhen, was auch unserer Lunge zugute kommt. Es gibt extra für Heizungen Verdunsterbehältnisse, die immer wieder mit Wasser nachgefüllt werden.
Sehr trockene Zimmerluft ist nicht nur für Pflanzen ungesund, sondern auch für uns Menschen.
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