Fachlich ausgedrückt handelt es sich dabei um die Nodien, Knotenpunkte der Blütenrispe, immer schön im Abstand von einigen Zentimetern.
Aus ihnen entstehen in erster Linie die Knospen, die zu Blüten heran wachsen.
Die Blütentrauben entstehn im oberen Viertel der Rispe. Die "ruhenden Augen", die sich darunter befinden, können sehr oft nach der Hauptblüte "erwachen" und austreiben.
Immer wieder hört oder liest man, daß man die Rispe nach der Blüte über dem 2. oder 3. Auge zurück schneiden soll. Ich praktiziere dies nicht, sondern warte ab, was die Rispe macht. Oft ruht sie nur, um dann erneut an der Spitze aus zutreiben UND an den ruhenden Augen, um dann in einer enormen Blütenfülle wieder zu blühen, nämlich an der Hauptrispe UND an den 2-3 Seitentrieben, die sie bilden kann.
Abschneiden kann ich die Rispe immer noch, wenn sie sich doch entscheiden sollte, nicht mehr blühen zu wollen, sondern komplett vertrocknet.
Das zarte Hüllblättchen, welches die Nodie schützt, reißt auf, und es entsteht oft ein Seitentrieb. Ab und an wächst dort auch ein Stielkindel.
Beeinflussen kann man es meist nur mit einer speziellen Hormonpaste.
Ich persönlich möchte der Natur allerdings nicht ins Handwerk pfuschen.
Hier sieht man sehr schön ein Hüllblatt, welches angefangen hat, sich zu einem Blättchen zu entwickeln. Aus ihm wird kein Kindel, auch wenn es im ersten Moment so aussieht und die Freude groß erscheint. Solche Blättchen entstehen meist in der unteren Hälfte der Rispe und haben nichts zu sagen.
Ein Stielkindel würde "aufgesetzt" aussehen, nicht wie hier, wo das Hüllblatt am Ansatz den Stiel "umarmt".
Dies war eine abgeblühte, nicht eingetrocknete Rispe. Ich wartete ab, ob sie eintrocknet oder nur ruht. Sie ruhte............
Nach ein paar Wochen begann sie wieder an der Spitze weiter zu wachsen und noch 2 Seitentriebe zu machen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Und das alles ohne irgendwelche Hormone.
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