Bei diesem Thema scheiden sich eindeutig die Geister, das steht felsenfest!
Die einen machen es, reden aber bloß nicht drüber aus Angst, ausgelacht zu werden.
Die anderen denken sich, das es reinster Humbug ist und die Leute, die es machen, nicht mehr alle Tassen im Schrank haben.
Es geht um das Reden mit seinen Pflanzen, hier speziell um die Orchidee.
Muß man für alles wissenschaftlich fundierte Beweise haben, damit das Gegenüber glaubt, daß man mit ihnen reden kann und die Pflanzen darauf reagieren?
Sicher ist, daß eine Pflanze etwas lebendiges, wachsendes ist. Sie ist nicht stumpf aus Plastik.
Ich bin der festen Überzeugung, auch wenn man mich dafür "nicht ganz dicht" hält, daß eine Pflanze es sehr wohl spürt, wenn man vorsichtig über ihre Blätter streicht. Klar kann sie nicht sprechen, aber sie kann es zeigen.
Kein Mensch wird sich auf dieses Thema einlassen, der Blumen nur als ein zeitlich begrenzt blühendes Objekt sieht, welches man nach der Blüte einfach entsorgt um sich dann wieder ein neues Blühendes zu kaufen.
Wer eh nicht an sowas glaubt, wird sich für dieses Thama nicht interessieren und ich persönlich möchte auch gar nicht erst den Versuch starten, solche Menschen davon zu überzeugen, daß auch Pflanzen wie die Orchideen eine Art Gefühle haben, aber auf einer uns nicht erklärbaren Ebene.
Wer Orchideen hat, sollte ihnen nicht einfach nur Wasser geben, sondern sie auch beobachten, denn sie zeigen uns ganz genau, wenn ihnen etwas nicht passt. Ignorieren wir es, sorgen wir mit dieser unterbewußten Gleichgültigkeit dafür, daß sie langsam aber sicher eingeht.
Da helfen auch keine Wundertröpfchen und spezielle Elixiere, wenn man nicht weiß, wie eine Orchidee tickt!
Eine sehr große "Bindung" hatte ich zu einer besonders großblättrigen, herrlich gewachsenen Phal Tetrabell (Blütenbild dieser Pflanze rechts).
Ich achtete sehr auf sie und sie bereitete mir mit ihren unwahrscheinlich gut duftenden Blüten und sattgrünen Blättern sehr viel Freude.
Eines Tages, mitten im Sommer nahm ich sie um sie wieder zu tauchen und wie auf Kommando ließ sie alle ihre großen Blätter fallen.
Meinen absolut entsetzten Gesichtsausdruck in diesem Moment kann sich kaum jemand vorstellen.
Ich stand eine gefühlte Ewigkeit da, mit dem Topf in der Hand, den ganzen Blättern auf dem Boden und wußte nicht, wie ich augenblicklich reagieren sollte.
Ich sank mit dem Topf in den Händen auf den Boden und fing unvermittelt an zu heulen. Da lagen nun die ganzen großen Blätter um mich herum und ich mittendrin. Schluchzend fragte ich sie, warum sie das gemacht hat und konnte es immer noch nicht glauben. Sie hatte ganz unbemerkt Stammfäule bekommen, die sich rasend schnell ausbreitete, innerhalb von nur 2 Tagen.
Nachdem ich mich ausgeheult hatte, hebte ich ein großes Blatt nach dem anderen auf und brachte alles zur Biotonne. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, daß es mir nicht schwer fiel, sie zu entsorgen.
Sie war ein sehr schmerzlicher Verlust für mich.
Wenn eine Phal. ein schönes neues Blatt macht oder endlich mal eine Knospe hervorbringt, freue ich mich sehr und während ich der Pflanze vorsichtig über das wachsende Blatt oder die neue Knospe streiche, sage ich "es ihr" auch, daß ich mich sehr darüber freue.
Auch wenn ich ewig auf ein neues Blatt warte, streiche ich über ihre alten Blätter während ich verlauten lasse, daß ich mich sehr freuen würde, wenn sie endlich mal wieder ein neues Blatt basteln würde.
Sehr oft kommt dann auch eins und ich lobe sie, indem ich ihr wieder über die Blätter streiche.
Wenn eine Phal. sehr kränkelt, kümmere ich mich besonders um sie und sage, daß ich es sehr schade fände, wenn sie es nicht schaffen würde.
Mir kann keiner erzählen, daß die Pflanzen es nicht auf irgendeiner Art und Weise spüren/empfinden, wenn man sich mit ihnen in dieser Art und Weise beschäftigt bzw. auseinander setzt.
Es gab doch mal eine Studie über Beethoven Musik im Tomatengewächshaus..........warum macht man so eine Studie, wenn doch nichts dran ist?
Der ein oder andere hat es schon selbst erlebt, wenn er seiner Pflanze "gedroht" hat, daß wenn sie nicht bald weiter wächst oder weiterhin ihre Blätter verliert, die Biotonne kennen lernt. Komischerweise hat diese "Drohung" schon einigen Pflanzen das Leben gerettet und wie durch "ein Wunder" sprießen plötzlich Blätter.
Skeptiker werden abwinken und das Zufallsprinzip in den Vordergrund stellen. Ich selbst glaube dabei nicht an Zufälle, denn ich habe schon zuviel mit meinen Pflanzen erlebt, als das alles nur pure Zufälle sein können.
Ein kleines Beispiel: Ich streiche einige Tage lang mehrmals sanft über ein etwas schlaffes Phalaenopsisblatt. Nach ein paar Tagen hat es wieder mehr Spannkraft bekommen.
Ein Skeptiker wird sich folgendermaßen dazu äußern: Die Phal. wurde gerade frisch gegossen und das Blatt hat dadurch wieder Wasser aufgenommen.
Daß das Blatt allerdings schon eine ganze Zeit etwas schlaff war, trotz Wassergaben, interessiert den Skeptiker nicht............
Ich bin davon überzeugt, daß Pflanzen eine Art Empfinden haben und sie es auf irgendeine Art und Weise zum Ausdruck bringen, wenn man sie berührt oder mit ihnen spricht, sei es drohend oder beruhigend.
Sie zeigen uns ja auch, wenn ihnen etwas nicht passt. Ignorieren wir es, wird sie im schlimmsten Fall eingehn.
Auch beobachte ich immer wieder seit Jahren bei meinen ganz jungen kleinen Orchideen, welche zu zweit im Töpfchen sitzen, sie viel besser und schneller wachsen. Zufall? Das wären zuviele Zufälle. In Gemeinschaft wächst es sich besser. Vielleicht ein Rivalitätsverhalten unter Pflanzen? Wer schneller wächst bekommt auch mehr Licht?
Erklären kann man es einfach nicht, aber beobachten. Auch beobachte ich in den Schalen, wo ich viele kleine Sämlinge drin habe, das "geschaut" wird, was im Nachbartopf abgeht, indem sie ihre Wurzeln zum Nachbarn rüberwachsen lassen und nicht selten in diesen Topf ihre Wurzeln vergraben.
Ich topfe kleine Sämlinge gerne zu zweit in ein Töpfchen. Zwischen ihnen bleibt ca. 0,5 cm Platz, welchen ich mit Sphagnum ausfülle.
Ulkigerweise bleiben bei den 2er Töpfchen die Wurzeln im Topf und gehen nicht auf Wanderschaft.
Rechts unten im Bild sieht man noch etwas eines Topfes, in dem nur ein Sämling getopft ist. Seine Wurzeln hält es nicht im Töpfchen und sie gehen auf "Wanderschaft".
Die Wurzeln können überall wachsen, denn es ist genug Platz da. Sie treffen sich aber und berühren sich als wenn die Pflanzen gegenseitig Informationen miteinander austauschen wollen.
Ich habe die Wurzeln nicht zusammen geführt oder so gelenkt, daß sie sich zwangsläufig berühren müssen. Sie wachsen einfach aufeinander zu, bis sie sich berühren.
Irgend einen Sinn muß es ja haben. Ich muß dabei zwangsläufig an den Film 'Avatar' denken, wo die Natur miteinander vernetzt ist.
Ich beobachte es in meinem Pflanzenbestand so oft, daß sich Wurzeln regelrecht suchen und finden und nicht selten richtiggehend ineinander verschmelzen, dabei könnten sie wirklich in alle Himmelsrichtungen wachsen.
Auch fällt mir auf, das es nicht immer direkt zum Nachbarn geht sondern dieser auch einfach mal "übersprungen" wird und daneben wird erst Kontakt gesucht.
Man merkt, ich beobachte viel und mache mir meine Gedanken, warum etwas so ist wie es ist. Pflanzen sind nicht einfach nur "grün und blühen halt".
Es steckt weitaus mehr dahinter.
Die ganz links stehende Phalaenopsis streckt ihre Fühler.............ich meine natürlich Wurzel, ganz schön weit aus. Der Nachbartopf interessiert sie nicht. Die Wurzel wächst einfach drum herum und dafür läßt sie eine besonders lange Wurzel recht schnell wachsen.
Mir fällt auch immer wieder sehr auf, das "suchende" Wurzeln weitaus zügiger wachsen, bis sie dort angekommen sind, wo sie hin wollten. Ab dann stagniert sie.
Und ich glaube nicht, daß solche Wurzeln nur nach etwas suchen, um sich fest zuhalten.
Bei mir befinden sich viele Wurzeln auf Wanderschaft. Ein richtiges Netzwerk hat sich gebildet und irgendwie ist jede Pflanze mit der anderen verbunden. Ich denke auch, daß dies ist ein Grund mit ist, warum sehr viele Pflanzen bei mir so gut wachsen und gedeihen.
Leider muß in der heutigen Zeit alles wissenschaftlich belegt sein, um seine Beobachtungen zu untermauern.
Meine Wissenschaft ist meine jahrelange Beobachtung und wie sich jede Pflanze verhält, wenn sich Bedingungen ändern.
Wächst die Wurzel einer kräftigen Nachbarpflanze in den Topf einer kümmerlich wachsenden Phalaenopsis, dauert es nicht lange, und sie berappelt sich. Zufall?
Wie ich über Orchideen denke.......