Ich liebe ihre wunderbaren, zum Teil sehr schön duftenden Blüten mit ihren imposant ausladenden Lippen. Einziges Manko für mich persönlich ist, daß sie nur einmal im Jahr blühen, meist so ab frühen Winter bis frühes Frühjahr. In dieser Zeitspanne werden sie auch meist im Handel angeboten- blühend.
Es handelt sich bei den im Baumarkt/Gartencenter angebotenen Sorten meist um BLC Hybriden, welche oft Brassavola x Laelia x Cattleya Kreuzungen sind. Sie sind pflegeleichter als die einzelnen Gattungen und müssen nicht zwingend ihre bestimmten Ruhezeiten haben.
Ich weiß es, da ich sie durchkultiviere und sie blühen zum Jahresende.
Wer sich eine so toll blühende Orchidee nach Hause holt, sollte wissen, daß sie nicht das ganze Jahr hindurch blüht wie die Phalaenopsis Hybride, sondern nur einmal für kurze Zeit.
Kaum einer weiß, daß wenn die Blütezeit "fertig" ist, man sehr sehr viele Monate warten muß, bis der Neutrieb (eine feste, fleischige Bulbe), welcher sich am Fuße des Alttriebes entwickelt, wieder blüht. Und wenn man nur die eigenen 4 Wände für diese etwas kühler liebende Gattung zur Verfügung hat, passiert es nicht selten, daß die Blütenscheide einfach eintrocknet, was im Klartext heißt, daß die Blüte einfach ausbleibt, was aber nicht muß.
Sie sollte nur nicht ab der Heizperiode direkt im Wärmeschwall stehen, wo sie kontinuirlich der trockenen Heizungsluft ausgesetzt ist. Wer die Möglichkeit hat, sollte ihr einen Platz bieten, der nicht über 18-20 Grad in den Wintermonaten geht.
Die Blütenscheide kommt aus dem großen Einzelblatt heraus, so ab dem Herbst kann man damit rechnen. Sie schaut aus wie ein ganz helles dünnes und zusammen geklapptes Blatt.
In ihr wächst wohlbehütet die Knospe, bzw die Knospen und irgendwann stoßen sie das Hüllblatt (Blütenscheide) auf.
Scheint man von hinten mit einer sehr hellen Taschenlampe dagegen, erkennt man oft, was in der Blütenscheide vor sich geht.
Es ist faszinierend, solch eine "Geburt" zu beobachten. Das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich, wie bei einer richtigen Geburt.
Das Blattwerk macht schon etwas her und je älter die Pflanze ist, desto mehr Blätter bekommt sie.
Sie blüht an einem Stamm nur ein einziges mal und dient dem nach der Blüte entstehenden Neutrieb erstmal als eine Art Starthilfe.
Wenn man sich die einzelnen, aneinander hängenden Stämmchen genau anschaut, sieht man sehr gut, welcher wann geblüht hat und welcher der Älteste ist.
Hier sieht man wunderschön, wie sich der Neutrieb entwickelt. Er wächst unten aus dem Alttrieb heraus.
Wenn er mindestens die Größe des Alttriebes erreicht hat, ist er blühstark.
Es handelt sich NICHT um ein Kindel oder Ableger, den man einfach entfernen kann im Glauben, daß man dann ja 2 Pflanzen hat!
Er wird hoffnungslos eingehen.
Wird eine Cattleya Hybride zu wuchtig und groß, so kann man sie teilen, muß aber unbedingt darauf achten, daß jedes Teilstück mindestens 2 aneinander hängende Alttriebe hat mit dem Neutrieb.
Diese Pflanzen lieben in den Sommermonaten einen Freiluftaufenthalt, egal ob Garten oder Balkon. Nur sonnengeschützt muß er sein.
Cattleya Naturformen sind ein ganz anderes Kaliber und brauchen unbedingt ihre Ruhephase und Temperatureinhaltung. Kultivierungsfehler werden bestraft, indem sie nicht blühen wird.
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