Phalaenopsis, meine Leidenschaft.....
             Phalaenopsis,             meine Leidenschaft..... 

Vandeen, gar nicht so schwer in der Kultur!

Vor vielen Jahren hatte ich mir 3 Vandeen gekauft, welche ich erfolgreich gekillt habe. Keine 4 Monate überlebten sie bei mir, was ich sehr schade fand, denn die Blüten der Kreuzungen waren ein Traum.

Ich kam mit ihrer Kultur einfach nicht zurecht, da ich auf Phalaenopsis spezialisiert bin.

 

Man weiß halt nur, daß sie wurzelnackt im Südfenster baumeln und jeden Tag die Wurzeln besprüht werden müssen oder für 10 Minuten jeden Tag in einem Eimer Wasser eingeweicht werden sollen.

 

Leider half das damals irgendwie alles nicht und sie gingen mir trotz größter Bemühung ein.

 

Vor 2 Jahren dann sah ich eine Blüte und war hin und weg (Titelbild auf dieser Seite). Ich gab mir einen Schubs und wollte es nochmal wissen..............

 

Die Vanda hatte ganz dünne Wurzeln und nur schon beim anschauen brachen sie ab. Dreimal täglich hing ich mit der Sprühflasche an den Wurzeln, aber es wurden immer weniger. Die Pflanze litt zusehens und in einem Moment der Trauer, als ich dachte, daß ich auch diese umbringe, kam mir ein Geistesblitz, eine letzte Rettungsaktion.

 

Da ich sehr sehr grobe Pinienrinde habe, setzte ich die Vanda in einen durchsichtigen Pflanztopf, gefüllt mit der groben Rinde (nur Rinde!)

 

Nach ca. einem Monat endlich tat sich was. Die Vanda setzte komplett neue, richtig dicke (fast fingerdick) Wurzeln an und an den augenscheinlich vertrockneten dünnen Wurzeln im Topf sprießten neue Wurzeln.

 

Meine Freude war enorm. Kein halbes Jahr später, als sie ordentlich an Wurzelmasse zugelegt hatte, bedankte sie sich mit zwei aufeinander folgenden Blütenrispen. Der Duft der Blüten ist umwerfend-betörend!

Mittlerweile ist sie beachtlich gewachsen und hat eine Vielzahl gesunder Wurzelmasse wachsen lassen.

 

Weil sie sich sehr wohl fühlt, bastelt sie nun an ihrer dritten Rispe, seit sie bei mir ist.

Wie man sieht, können Vandeenwurzeln sehr ausladend werden. Auch sind sie recht starr und man sollte behutsam mit ihnen umgehen und nicht abknicken oder sogar abbrechen.

In der Natur "schweben" Vandeen zwischen Astgabeln und halten sich nur mit ihren starken kräftigen Wurzeln fest.

 

Die Wurzeln brauchen zwingend eine luftige Umgebung und wenn sie in einem Topf wie hier sitzen, enorm grobes Substrat (dann klappt auch die Topfkultur klasse).

Vandeen sind, was Staunässe in den Blattachseln angeht, überaus empfindlich und reagieren schnell mit Laubfall. Das Wasser sollte sehr schnell verdunsten können oder es wird mit Zewa heraus getupft.

Vandeen sind sehr pilzanfällig, sorgt man nicht für eine rasche Abtrocknung!

Nachdem ich mit meiner Vanda ein so gutes Gefühl für die Kultur dieser bekommen habe, traue ich mir jetzt noch 2 weitere Pflanzen zu.Sie hängen noch an dem Metallaufhänger, an dem sie normal wurzelnackt kultiviert werden.

Auch sieht man hier schön die Wurzeln der Vanda.

Diese habe ich 10 Minuten in lauwarmen Wasser eingeweicht, damit ich sie ohne Abknickungen leicht in den Pflanztopf eingedreht bekomme.

Einweichen der starren Wurzeln

Zum einweichen der Wurzeln, um sie biegsamer zu machen, nehme ich, je nach Wurzelfülle, einen 5 oder 10 Liter Eimer, fülle ihn mit lauwarmen Wasser und drehe ganz langsam die starren Wurzeln hinein. Die Pflanze an einen Schrank angelehnt, lasse ich alles so ca. 10 Minuten bis viertel Stunde einwirken und im Anschluss topfe ich sie.

 

 

 

 

 

 

Dabei werden die Wurzeln genauso, wie zuvor im Eimer, in den großen Pflanztopf hinein gedreht um im Anschluß die sehr grobe Pinienrinde reinrieseln zu lassen. Eine Handvoll Rinde rein, leicht klopfen, wieder eine Handvoll Rinde hinein, wieder leicht klopfen.

Das mache ich solange, bis ich fast oben angekommen bin.

Wichtig ist, daß man das Körbchen unbedingt nochsehen muß, denn dies ist ein guter Hinweis, wie weit ich die Pflanze eintopfen kann, ohne daß der Stamm verdeckt ist.

Die selbe Vanda 2 Jahre später. Sie ist um ein gutes drittel gewachsen und hat enorm an dicken Wurzeln zugelegt.

Auch sind ihre neuen Blätter größer und weitaus kräfter.

Nicht nur im Topf haben sich die Wurzeln herrlich ausgebreitet, auch außerhalb geht es ordentlich zur Sache

Die grobe Pinienrinde habe ich locker eingefüllt und nun lasse ich den Topf ca. eine halbe Stunde im Wasserbad, damit sich die neue Rinde gut mit Wasser vollsaugen kann.

Hier sieht man es gerade nicht, da der Topf nach hinten gekippt ist, aber die Vanda sollte nur soweit getopft sein, daß sie nicht in der Rinde versinkt. Dort aufhören zu befüllen, wo die Wurzeln aus dem Stamm kommen, wie bei der Phalaenopsis.

 

Ich wässere die Pflanze ca. alle 4-5 Tage im Sommer. So lange braucht die Rinde, bis sie wieder völlig trocken ist (im Winter ca. alle 7 Tage). Dann kommt der Pflanztopf wieder in den Eimer mit Wasser, wo ich ihn ca. eine halbe Stunde, in der sich die Rinde wieder schön vollsaugen kann.

So sieht das Ganze dann Fensterbrett- fertig aus. Nun kann sie an ihren neuen Stammplatz, der im allerbesten Fall ein Süd/Süd-Westfenster sein soll.

Vandeen brauchen wirklich reichlich Licht und am besten Sonne. Sie sind wahre Sonnenkinder!

In ihrer Ursprünglichkeit leben sie weit hoch oben im Baum, immer erpicht, soviel Sonne und Wind wie möglich ab zubekommen!

Deshalb bitte Vandeen nie in feiner Pinienrinde, oder noch schlimmer, dieses Colomi zwängen.

 

Vandeenwurzeln brauchen Luftbewegung und ihre Wurzeln sollten recht schnell abtrocknen können!

Im Sommer kann eine Vanda auch sehr gut auf dem Balkon/Terasse kultiviert werden. Auch dabei ist wichtig, ihr jeden Tag Wasser zu geben.

Und so sieht bei mir der Badetag bei Vandeen aus..........das Wasser darf nicht höher sein, bis wo die Rinde endet. Der Stamm der Vanda sollte nicht unnötig im Wasser verbleiben.

Ich freue mich über jede neue Wurzel und sei sie noch so dick...............

Ich habe tatsächlich noch für eine 4. Vanda Platz gehabt und nun ist mein Sonnenfenster dicht.

Neubewurzelung an einer Vanda

Es ist so herrlich mit anzusehen, wie aus dem Stamm komplett neue Wurzeln sprießen. Sie sind um einiges dicker und robuster als die, welche sie bei Ankunft hatte. An den vorhandenen Wurzeln kommen auch neue Wurzeln heraus und sie können sich perfekt an die neue Kultur gewöhnen..........nämlich die Topfkultur in sehr grober Pinienrinde.

Vandeenkörbchen

Vandeen werden in der Regel in diesen ganz kleinen Gittertöpfchen kultiviert, freihängend, wurzelnackt. An diesen Gittertöpfchen sind die Drahtaufhänger befestigt, um die Vanda während des Hängens am Fenster in der richtigen aufrechten Position zu halten.

Wenn ich die Vandeen topfe, mache ich die Drahtaufhänger ab, lasse das Körbchen aber dran, denn es stört die Pflanze nicht und mich erst recht nicht.

Hier sieht man klasse, wie sich die komplett neuen dicken Wurzeln den Weg durch die Pinienrinde bahnen um für den nötigen Halt zu sorgen.

Die dünnen Wurzeln sind noch die, welche sie in hängender wurzelnackter Kultur hatte.

Da sich der Kulturumstand aber komplett verändert hat, passen sich auch die neu wachsenden Wurzeln absolut an.

Vanda Kultana Fragrance x V. luzonica

Und wenn sich die Vandeen gut eingelebt haben in ihrem neuen Umfeld werden sie bei guten Bedingungen auch blühen. 

Nachdem die Vanda Kultana Fragrance x V. luzonica sich schön in ihrem Pinienrindentopf etabliert hat und sehr kräftige, starke Wurzeln ausbildete, fing sie kurz darauf mit ihrer ersten Rispe an.

Ich finde, daß die Blüten dieser Kreuzung ein Traum sind!

Wurzelwachstum einer Vanda

Nach ca. 3 Jahren schaut es dann so im und außerhalb des Topfes aus.

Die Pflanze hat sich wunderbar im Rindentopf etabliert und macht gerade ihre erste Rispe. Sie ist ungefähr um ein Drittel höher geworden.

 

Diese Vanda kann ich nicht mehr in einen Eimer Wasser stellen- ich gieße von oben ca. einen viertel Liter ganz leicht aufgedüngtes Wasser drauf, welches sich unten in der Schale sammelt und innerhalb ein paar Stunden komplett aufgesaugt wird. das mache ich alle 4-5 Tage.

 

Die dicken, sehr starren Wurzeln haben sich an diesen Rythmus sehr gewöhnt und wachsen fleißig weiter.

Die dünnen Wurzeln, welche die Orchidee beim Kauf hatte, sind im Topf geblieben und haben sich nicht weiter verändert- was man auf dem Bild sieht, sind alles neue Wurzeln, die sie hier im Laufe der Zeit gemacht hat.

 

Sie sind von ihrer Struktur auch ganz anders als bei solchen Pflanzen, die wurzelnackt/freihängend kultiviert werden.

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