Phalaenopsis, meine Leidenschaft.....
             Phalaenopsis,             meine Leidenschaft..... 

Naturformen pflegen- was sie mögen und was nicht.........

Die Meisten "finden" ihre Leidenschaft für Orchideen über Multihybriden aus dem Baumarkt, bekommen sie zu Anlässen geschenkt, oder aber finden eine bestimmte Blüte einfach toll.

 

Anfangs pflegen viele erstmal monatelang oder sogar Jahre ihre Multihybriden, bis die erste Naturform oder Primärhybride (Kreuzung aus 2 Naturformen) Einzug hält.

Sehr viele gehen leider her und kaufen sich einfach eine Naturform/Primärhybride, ohne zu wissen, WIE sie überhaupt kultiviert werden MUSS, damit es ihr auch gut geht, was ich sehr schade finde.

Sehr häufig liest man dann in Orchideenforen die Fragen "Was habe ich verkehrt gemacht", wenn sie denn eingehen. Man hat versäumt, sich VOR dem Kauf genau zu informieren, wie die eine oder andere Naturform gepflegt werden muß.

 

Man muß sich immer vor Augen halten, daß man eine Naturform/Primärhybride NIE gleichstellen darf mit einer hochgezüchteten Multihybride, die Pflegefehler auch mal toleriert.

 

Was nutzt es mir, wenn ich versuche, mit anderen "Sammlern" mit zuhalten, und mir reihenweise meine "neuen Schätze" eingehn, weil ich gravierende Kulturfehler begehe?

 

Wenn man weiß, worauf man bei der Pflege von Naturformen/Primärhybriden achten muß, hat man sehr lange Freude an ihnen und sie widerum danken einem die gute Pflege mit immer üppiger werdender Blütenfülle.

 

Ich möchte Euch auf dieser Seite ein wenig sensibel machen für die reinen und primären Phalaenopsenarten. Diese Erfahrungen habe ich selbst machen können und sie entstanden nichtmal eben innerhalb von ein paar Monaten. Wenn ich etwas an der Kultur oder dem Substrat verändere, beobachte ich ganz genau, wie die Pflanze darauf reagiert.

Dementsprechend handle ich.

 

Ich weise ausdrücklich darauf hin, daß die Angaben auf dieser Seite nur aus meinen Erfahrungen heraus resultieren und keine Richtlinien darstellen, wie sie oft auf Stecketiketten zu finden sind.

 

Noch ein wichtiges Wort:

Naturformen und Primärhybriden blühen überwiegend nur einmal im Jahr, zu festen Zeiten, wogegen die Multihybriden das ganze Jahr über blühen, teils ohne Unterbrechung. Aber sehr viele Naturformen/Primärhybriden duften so dermaßen gut und üppig, daß man sich schon jedes Jahr auf die Wiederblüte freut und das Jahr Wartezeit gerne in Kauf nimmt. Für die blütenlose Zwischenzeit hat man ja seine Multihybriden..:)

 

Auch wichtig zu wissen ist, daß Naturformen/Primärhybriden weitaus empfindlichere Wurzeln haben als Multihybriden. Bei ihnen heißt es auf jeden Fall, etwas niedrige Düngerdosierung als wie angegeben. Ihre Wurzeln "verbrennen" bei falscher Dünung sehr viel schneller als bei den "abgehärteteren" Multihybriden!

Kreuzung aus zwei Naturformen, Phal. gigantea x Phal. amboinensis (Phal. David Lim)

Ich möchte mir eine Primärhybride kaufen, eine Kreuzung aus zwei Naturformen. Nun sind ja gleich zwei Naturformen enthalten, wie muß ich diese denn dann pflegen?

Ich kann direkt sagen, daß auch gigantea-Kreuzungen heikel sind und wenn man nicht aufpasst, sie ganz schnell kaputt pflegen kann. Wenn man sich also z.B. eine Phal. David Lim (gigantea x amboinensis) zutrauen möchte, ist es unabdingbar, die Kulturbedingungen der Phal. gigantea zu wissen.

Genauso verhält es sich z.B. mit mariae-Kreuzungen.

 

 

Wenn man weiß, daß die Phal. mariae eine recht durstige Naturform ist, wird auch eine direkte Kreuzung mit ihr zu einem hohen Prozentteil den Durst erben. Ich beobachte dies sehr stark an meinen mariae-Kreuzungen.

Phal. cornu-cervi

Ich könnte jetzt ganze Aufsätze über ursprüngliche Herkunft und Lebensweise in der Natur der jeweiligen Naturform erörtern. Aber was nutzt dies einem, wenn wir sie hier auf unserer hiesigen Fensterbank kultivieren wollen. Man erfährt viel über ihre Ursprungsheimat und wie sie dort so "leben", aber ich selber habe davon nicht viel, weil ich ihr nicht genau diese Kulturbedingungen bieten kann.

Kaum einer hat glaube ich einen tropischen Regenwald daheim. Also müssen wir schaun, daß wir ihnen, so gut es geht, ein schönes Plätzchen bieten und ihren Bedürfnissen wenigstens annähernd etwas gerecht werden.

 

Die Phal. cornu-cervi mag es zum Beispiel nicht zu hell, ein halbschattiges Plätzchen ist genau richtig für sie. Ihre Blätter neigen recht schnell zur Fleckenbildung, wird sie zu viel Helligkeit (direkt auf dem Fensterbrett Süd/West) ausgesetzt.

 

Phalaenopsis equestris, die Einsteigernaturform schlechthin!

Phalaenopsis equestris, Blütenwölkchen

Kulturanspruch: leicht, sehr Anfängergeeignet

Temperatur:      20-26 Grad

Lichtbedürfnis:   hell/sehr hell, keine volle Sonne

Blütenstiele:      nicht abschneiden, bevor sie nicht komplett eingetrocknet      sind,                           da sie wieder an den alten Stielen austreiben kann

Duft:                  teilweise, sehr leicht dezent blumig

Blütezeit:           kontinuirlich, eigentlich immer zwischendurch

Phal. equestris 'Aparri'

Auch ich fing mit der Naturform equestris an, nachdem sich ein beachtliches Arsenal an Multihybriden angesammelt hatte. Diese Phalaenopsen sind klein,- und vorallem vielblütig. Je älter sie werden, desto "ausladender" und üppiger werden ihre Blütenstiele.

Von ihr gibt es einiges an "Varietäten", was heißt, daß die Blütenfarben und auch teilweise ein wenig die Formen variieren, je nachdem, aus welcher Gegend sie ursprünglich stammen.

Die Phal. equestris liebt es hell, aber nicht vollsonnig. Wer also ein Südfenster hat, sollte auf jeden Fall schattieren (nicht abdunkeln).

 

 

Sie ist ein sehr dankbares Pflänzchen und recht begnügsam und gedeiht eigentlich an jedem Fenster, hauptsache, es wird nicht durch einen üppigen Baum/Strauch abgedunkelt.

 

Was das Substrat angeht, sollte es weder zu fein, noch zu grob sein. Ich orientiere mich jetzt mal an dem Orchideensubstrat von Seramis. Wie auch die Multihybriden mag sie auf keinen Fall Staunässe. Wenn der Topf leicht ist, wird wieder durchdringend gegossen.

Phal. equestris
Phal. equestris var. 'alba'

Etwas empfindlicher, was die Knospenbildung angeht, ist die weissblühende Phal. equestris. Sie braucht es überaus hell, da sonst die Knospen schon in der Entwicklung vertrocknen.

Hell ist nicht zu verwechseln mit "voll in der Sonne stehn"!

Phalaenopsis amboinensis, für etwas Erfahrenere

Phalaenopsis amboinensis 'Nicole'

Kulturanspruch:  relativ leicht, Anfänger zum Teil, eher schon mit Erfahrung

Temperatur:       18- 26 Grad

Lichtbedürfnis:    hell bis halbschattig, keine volle Sonne

Blütenstiele:       nicht abschneiden, denn sie können über Jahre an immer                                            denselben Rispen austreiben. Erst abschneiden, wenn sie gänzlich                             eingetrocknet sind

Duft:                    ja, sehr leicht, teils nach blumiger Seife

Blütezeit:             Spätsommer, Herbst, Spätherbst

Phal. amboinensis 'white'

Diese Naturform empfinde ich als relativ leicht zu kultivierende Naturform, welche sich auch in 2. Reihe vor dem Fenster noch wohl fühlt. Sie gibt es in verschiedenen Musterungen mit weißen bis gelben Hintergründen.

Eine Ausnahme gibt es hierbei jedoch, und zwar handelt es sich dabei um die Phal. amboinensis var. flava. Diese eine Varietät ist äußerst schwer in der Kultur und auch nur sehr schwer zur Blüte zu bringen. Von ihr kann ich Anfängern nur abraten und selbst Fortgeschrittene können von Glück reden, wenn sie solch eine zur Blüte bringen.

 

Wie alle Naturformen/Primärhybriden mögen auch ihre Wurzeln kein hartes Wasser und nicht zuviel Dünger.

Auch sie mag es in mittelgroben Substrat, wobei ich mittelgrobe reine Pinienrindenstücke drunter mische.

Sobald der Topf leicht wird, sollte sie wieder durchdringend gegossen werden, also nicht den Topf tagelang trocken lassen. Die amboinensis zeigt relativ schnell an ihren Blättern, daß sie durstig ist. Man bekommt relativ schnell heraus, wann sie wieder Wasser braucht.

Die Phalaenopsis amboinensis gehört zu den Naturformen, die auch feste, bestimmte Blühzeiten einmal im Jahr hat. Die Blüten halten aber recht lange.

Phal. amboinensis 'flavida'

Eine gelbgrundige amboinensis mit roten bis rot-braunen Streifen nennt man 'flavida', wobei die gelbgrundigen meiner Erfahrung nach oft keinen schönen Duft haben.

 

Phalaenopsis maculata mit grandiosem süßlich-fruchtigem Duft, aber hat es faustdick hinter den Ohren......

Phal. maculata

Kultursanspruch: schwer, absolut nicht für Anfänger geeignet

Temperatur: 20-26 Grad

Lichtbedürfnis: hell bis sehr hell (keine direkte Sonneneinstrahlung)

Blütenstiele: nicht abschneiden, blühen nächstes mal wieder daran

Duft: umwerfend, weitreichend, stark fruchtig-spritzig-blumig

Blütezeit: Sommer

Von sehr vielen Seiten her hört man immer wieder, daß diese Naturform eine richtige Zicke ist und bei vielen nicht überlebt hat.

Dies kann ich nur unterstreichen und ich verfüge über einen gewissen Erfahrungsschatz.

Vor Jahren erwarb ich 3 ganz kleine Jungpflanzen, wovon eine einging.

Was habe ich alles versucht um sie zum wachsen zu animieren aber sie stagnierten vehement.

Vor 9 Monaten begann ich, mich mit Kokoschips auseinander zusetzen und dachte mir, mehr als schief gehen kann nicht.

Ich habe gelernt: maculata mag es absolut nicht, tagelang im trockenen Substrat zu sitzen und das war mein Problem. Durch die sehr niedrige Luftfeuchtigkeit im Raum wurde ihnen die Feuchtigkeit viel zu schnell aus ihren Töpfchen geholt. Seit ich ihren Topf etwas länger feucht halten kann und sie nicht tagelang im Trockenen sitzen, geht bei ihnen die Post ab.

 

Eine maculata, die ich letztes Jahr im Mai erwarb, hat dieses Jahr im Juli das erste mal geblüht und ihr Wurzelwachstum ist absolut klasse.

Die beiden kleinen maculata gehen, seitdem sie länger feucht bleiben, auch richtig ab und wachsen endlich weiter.

Phalaenopsis mariae, erinnert mich immer an Weihnachten (Mandarinenschalenduft)

Kulturanspruch:  relativ leicht, für fortgeschrittene Anfänger

Temperatur:        20 -26 Grad

Lichbedürfnis:      nicht so hell, eher schattig (nicht dunkel)

Blütenstiele:        nicht abschneiden nach der Blüte, können im Folgejahr dort                                       wieder austreiben.

Duft:                     ja, intensiv, nach frischen Mandarinenschalen

Blütezeit:              Spätsommer in den Herbst hinein

Phal. mariae

Die Phalaenopsis mariae gehört zu meinen Lieblingsnaturformen. Sie ist recht pflegeleicht, wenn man grundlegende Dinge beachtet.

Diese Naturfrom gehört zu den durstigen Phalaenopsen, was heißt, sobald in ihrem Topf nur noch ein wenig Restfeuchtigkeit enthalten ist, braucht sie wieder Wasser.

Sie liebt etwas feineres Substrat, welches nicht zu schnell wieder abtrocknet.

Restfeuchte erkennt man daran, wenn der Topf zwar schon leicht ist, aber an der Innenwand des Pflanztopfes sich noch Kondenswasser befindet. Das sind so Dinge, wo ich immer für durchsichtige Pflanztöpfe bin, daß man auch sehen kann, was im Topf los ist.

 

 

Diese Naturform liebt auch lauwarmes Abbrausen (über die komplette Pflanze) alle 2 Wochen, aber wenn, nur morgens, damit das überschüssige Wasser in den Blattachseln tagsüber abtrocknen kann und nur einen feinen Duschstrahl verwenden.

Bei mir gedeihen Phal. mariaes am besten schattig, was soviel heißt wie ca.1,5 m vom Fenster entfernt. Auch habe ich die Beobachtung gemacht, daß sie, je schattiger sie steht, sie mehr Knospen macht.

Wichtig ist, ihren Pflanztopf NIE austrocknen zu lassen und ihr ca. alle 14 Tage mal eine schöne lauwarme Dusche mit einem feinen Brausestrahl zu gönnen. Das macht man dann am besten, wenn es eh Zeit ist, sie wieder zu gießen.

Die Phal. mariae verströmt in den frühen Mittags bis in den nachmittag hinein einen unglaublich intensiven Duft, der stark an frisch geschälten Mandarinen erinnert. Oft vererbt sich dieser Duft in Primärhybriden weiter, wenn als ein Elternteil die Phal. mariae mitgewirkt hat.

Auch bei der Phal. mariae muß man im Jahresrythmus auf die Blütezeit warten. Ab Juli/August fängt sie mit Rispenwachstum an um ab August ihre wunderschönen, grazilen Blüten zu zeigen bis in den Spätherbst hinein.

Phalaenopsis bellina, eine Duftkönigin, die es in sich hat!

Phal. bellina

Kulturanspruch:   eher für Fortgeschrittene

Temperatur:        ab 24 Grad

Lichtbedürfnisse:  sehr hell

Blütenstiele:         nach der Blüte nicht abschneiden, kann immer wieder an                                            derselben Rispe austreiben

Duft:                     sehr stark, blumig-zitronig, erfrischend

Blütezeit:             Frühjahr- Spätsommer

Phal. bellina, mit ihrem typischem bellina-Dreieck

Diese Naturform liebt es sehr hell und vorallem schön warm. Was ihr ein Gräuel ist, ist ein komplett abgetrockneter Substrat-Topf. Wenn noch etwas Restfeuchtigkeit da ist, sollte unbedingt wieder gegossen werden. Also nicht den Topf tagelang durchgetrocknet belassen. Die Pflanze bekommt dadurch sehr schnell schlappe Blätter und dankt es einem mit schlechtem Wachstum und weniger Laub.

Phal. bellina, ca.15-18 Jahre alt

Diese Naturform wird mit zunehmendem Alter nicht nur größer, sondern auch ausladender, wie auf dem Foto sehr schön zu sehn ist.

Bei guter Pflege hat sie kontinuirlich 7-10 Blätter, die eine beachtliche Größe erreichen können.

Bei ihr gilt allerdings, wie auch bei den anderen Naturformen, zu wissen, wann es wieder Zeit zum gießen ist und nicht einfach nach dem Motto "ich gieße jeden Sonntag".

 

 

So eine Aussage kann gerade bei Naturformen und Primärhybriden auf dem Kompost enden.

Die bellina bevorzugt luftiges Substrat, welches zur Hälfte mit reinen Pinienrindenstücken durchzogen ist.

Je heller (nicht vollsonnig!) eine bellina steht, desto üppiger wächst sie.

Ihr Duft ist so atemberaubend wie die Blüte selbst!

Phal. bellina var 'coerulea'

Phal. bellina gibt es mittlerweile in einigen verschiedenen Blütenformen, dank Züchtungen selektierter (ausgesuchter) Pflanzen. Sie reichen von sehr sternenförmig bis fast rund.

Auch bellinas mit violettem Dreieck sind mit von der Partie

Phalaenopsis corningiana, ihr Blütenduft macht süchtig!

Phalaenopsis corningiana

Kulturanspruch:    eher für Fortgeschrittene

Temperatur:         ab 22 Grad

Lichtbedürfnisse:   hell, aber keine volle Sonne!

Blütenstiele:          erst abschneiden, wenn die Stiele komplett eingetrocknet sind

Duft:                    raumfüllend, stark, intensiv nach Zimtzucker

Blütezeit:              Frühjahr, ab April herum

Die Phal. corningiana gehört zu den sehr stark duftenden Naturformen und beim betreten des Raumes, in dem sie steht, riecht man sie schon. Wer eine Antipathie gegen Zimt hat, sollte sich wohl überlegen, diese Naturform zu kultivieren, denn sie duftet sehr stark nach Zimtzucker.

Diese Naturform hat recht dünne, empfindliche Wurzeln und ein zuviel an gießen quittiert sie gerne mit Wurzelfäule. Sie möchte mit Bedacht gegossen werden und auch dann, wenn der Pflanztopf wirklich abgetrocknet ist.

 

 

Da sie recht empfindliche Wurzeln hat, sollte man mit Bedacht und recht sparsam düngen.

Je jünger die Pflanze ist, die man sich anschafft, desto mehr Fingerspitzengefühl braucht man.

Es gibt einige Primärhybriden, die mit der Phal. corningiana gekreuzt wurden und die meisten haben den süßen Zimtduft der Phal. corningiana geerbt. Allerdings vererben sie auch gerne die empfindlichen Wurzeln.

Auffallend bei dieser Naturform ist die sehr stark behaarte Lippe. Direkte Kreuzungen mit ihr erben auch diesen "Puschel", wenn auch lange nicht so ausgeprägt.

Phalaenopsis lueddemanniana, zu Unrecht als Zicke tituliert........

Phal. lueddemanniana

Kulturanspruch:     eher für Fortgeschrittene

Temperatur:          20-26 Grad

Lichtbedürfnisse:   hell

Blütenstiele:          treiben immer wieder an den alten Stielen neu aus

Duft:                    angenehm, nicht aufdringlich, nach Maiglöckchen

Blütezeit:              ab Dezember bis Febr./März

Phalaenopsis lueddemanniana 'Mindanao'

Gerade bei der Phal. lueddemanniana habe ich schon sehr oft gelesen/gehört, daß sie nicht blühen mag, geschweige einen Blütenstiel "basteln". Was man nicht alles versucht, um sie doch noch dazu anzuregen, indem man sie wochenlang ins kalte Schlafzimmer stellt, oder weitaus weniger gießt, sie andauernd an einen anderen Platz stellt, in der Hoffnung, daß sich doch noch was regt. Aus diesem Grunde hört man von ihr oft, sie sei zickig.

Die Pflanze muß sich jedesmal aufs Neue auf die neuen Lebensumstände einstellen, was ihr auch Kraft kostet.

 

Ich habe schon einiges an Phal. lueddemanniana gehabt (und hab immer noch einige verschiedene) und sie blühten irgendwann alle mal.

Zeit ist ein wichtiger Faktor. Und auch, ob sie überhaupt mal blühen mag, denn  sonst kann man sie hin und hertragen wie man will, wenn sie nicht blühen mag, dann wird sie auch nicht blühen.

Jeder, der es mit dieser duftenden Schönheit aufnehmen mag, kann ich nur ans Herz legen, sich eine Pflanze zu kaufen, die entweder gerade blüht oder aber schonmal geblüht hat.

Bevor sich bei meinen Neuerwerbungen die ersten Rispen bilden, vergehen oft 2 Jahre.

Phal. lueddemanniana 'Woodlawn','Hanwald'

Phal. lueddemanniana mag es zwar hell, aber auf der 2. Reihe Fensterplatz fühlt sie sich auch sehr wohl.

Sie liebt lockeres, nicht zu feines Substrat und gegossen sollte erst wieder werden, wenn der Topf schön leicht ist. Gießt man zu früh, quittiert sie es einem schnell mit Wurzelfäule.

Phalaenopsis gigantea, nur für Fortgeschrittene zu empfehlen!

Phal. gigantea Blüte (Bild Leihgabe eines lieben Orchideenfreundes)

Kulturanspruch:   für Anfänger NICHT empfehlenswert

Temperatur:        ab 22 Grad minimum

Lichtbedürfnisse:  sehr hell, KEINE direkte Sonne!

Blütenstiele:        nicht abschneiden, treibt an alten Rispen wieder neu aus.

Duft:                    sehr dezent, kaum wahrnehmbar

Blütezeit:            Winter bis Frühjahr

 

Eine Phal. gigantea wird, wie der Name schon sagt, riesig. Ein Blatt alleine kann eine Länge von 80 cm erreichen. Diese Phalaenopsis ist gänzlich ungeeignet für die Fensterbank und muß hängend kultiviert werden oder auf einem hohen Podest stehn. Und man sollte gut Platz für sie haben, denn es wird über die Jahre eine richtig große Orchidee.

Bis sie, von der kleinen Pflanze an gesehn, das erste Mal blüht, können gut 8 Jahre vergehen.

Abraten würde ich von recht "ausgewachsenen" Exemplaren (ab 10 Jahre alt), denn eine Kulturumstellung nach einer so langen Zeit verkraften diese "Giganten" oftmals nicht.

Diese Phal. gigantea ist ca. 5-6 Jahre alt und ihr längstes Blatt hat erst eine Länge von 38 cm.

Sie bekam ich vor knapp 3 Jahren und sie konnte in dieser Zeit wunderbar in ihre neue Umgebung "hinein wachsen".

Wenn man grundlegende Kulturbedingungen beherzigt, hat man eigentlich keine Probleme mit ihr. Erst einmal sollte das Substrat richtig schön locker und grob sein. Die Wurzeln müssen atmen können. Ich kultiviere meine giganteas nur in 2 Komponenten und zwar Pinienrinde (grob) und Korkrindengranulat.

 

 

 

Diese Naturform ist sehr empfindlich was ihre Wurzeln angeht und vorallem sollte peinlichst darauf geachtet werden, daß KEIN Wasser an ihren Stamm kommt oder oben in ihrem "Herzen" steht, von den Blattachseln ganz zu schweigen.

Sie reagiert sehr schnell darauf mit Stamm/Herzfäule.

Jetzt denkt man, daß sie in der Natur doch auch den vollen Regen abbekommt. Klar, aber wir haben keinen warmen stetigen Wind, der sie recht schnell wieder trocken pustet. Und da bei ihr alles etwas größer ist, bleibt dementsprechend auch das Wasser länger an den Stellen, wo es nicht bleiben soll.

Gegossen wird durchdringend, wenn der Pflanztopf gut abgetrocknet ist, sprich recht leicht geworden ist.

Ich kann Anfängern nur ans Herz legen, sich erst eine Phal. gigantea zu kaufen, wenn man wirklich eine gute Grunderfahrung mit Phalaenopsen hat, da sie als Anfängerphal. gänzlich ungeeignet ist.

Sie soll einem Freude auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte bereiten und nicht schon im ersten Jahr auf dem Kompost landen.

Phal. gigantea in voller Blütenpracht.Das Bild habe ich von einem sehr lieben Orchideenfreund der ein absolutes Händchen für diese Naturform hat. ich danke ihm sehr für dieses Bild.

Dies ist ein sehr schönes Beispiel einer sehr schön gewachsenen Naturform Phal. gigantea.

Sie steht auf einem Podest, denn anders könnte man sie in dieser Größe gar nicht mehr kultivieren. Wer sich eine Phal. gigantea in dieser Größenordnung zulegt, muß unter Umständen damit rechnen, sie zu verlieren, denn Umstellungen bei solch einer imposanten Phal. werden sehr gerne sehr übel genommen.

Ich denke mal, daß diese Pflanze mit nach seitlich ausladendem Trieb gut und gerne eine Breite von ca. 65 cm hat.

Der Größe nach zu urteilen schätze ich dieses Exemplar auf 10-13 Jahre.

Phal. gigantea, Blütenrispe. Auch dieses Bild ist eine liebe Leihgabe von ihm.

Phal. gigantea wachsen langsam, aber gemächlich, wenn sie optimale Kulturbedingungen haben. Sie lieben es hell, richtig schön hell und vorallem warm.

Diese Naturform wird unheimlich gerne mit eingekreuzt, da sie sehr gerne diese Blütenform und die Musterung weiter vererbt.

Die Blüten sind von wachsartiger Struktur. Für diese Pflanze muß man ein Händchen haben.

Wer sich diese als Jungpflanze anschafft und in den kommenden 2 Jahren auf eine Erstblüte hofft, wartet vergeblich, denn es dauert gut und gerne 4 bis 6 Jahre, bis sich da was regt.

 

Sehr oft sogar deutlich länger!

 

Die Knospen der Phal. gigantea wachsen recht zeitgleich alle zusammen und öffnen sich dementsprechend auch fast zusammen.

Diese Phal. gigantea, von der auch das Knospenbild stammt, ist schon recht groß, aber es gibt noch weitaus größere und dementsprechend ältere Exemplare. Einer gigantea sieht man das Alter sehr an. Je älter sie wird, desto riesiger wird sie.

2011 bekam ich sie als kleine handliche Pflanze und 6 Jahre später mag sie das erste mal blühen.

Phal. gigantea, Blütenbild (auch von meinem lieben orchideenfreund)

Es gibt allerdings mittlerweile Phal. giganteas, die nicht so riesig werden und schon relativ früh blühen. Sie nennen sich Phal. gigantea 'compact'. In der Kultur ändert sich jedoch dadurch nichts!

Ein "ewachsenes" Exemplar dieser Naturform, womöglich noch mit Rispen, liegt preismäßig im dreistelligen Bereich! Alleine schon weil sie recht teuer ist, sollte man ein gutes Maß an Erfahrung und Einfühlungsvermögen mitbringen.

Wenn einem eine Multihybride an dem einen Platz nicht mehr gefällt, stellt man sie einfach an einen anderen (meinetwegen komplett anderes Zimmer).

Macht man das mit einer Phal. gigantea, gibt es sehr oft von ihr einen Denkzettel in Form von "nichts mehr tun". Sie läßt alle Aktivitäten ruhen, was auch gerne mal ein Jahr und länger sein kann.

Ich möchte etwas zu den Knospen sagen, denn ich habe es jetzt 7 Tage miterlebt, bis dass ich das Foto (unten) knipsen konnte.

Vor 7 Tagen fing die erste Knospe an, sich zu öffnen und ein lieber Orchideenfreund prophezeite mir einige kommende Tage der nervenzerreißenden Folter, bis die Blüte offen sei.

Ich habe sehr viel Geduld, jahrelange Geduld, aber wenn sich eine Knospe öffnet, ist es mit meiner Geduld ganz schnell vorbei.

Ich bin es gewohnt, wenn sich heute eine Knospe öffnet, sie morgen, spätestens übermorgen offen und gestreckt ist.

Diesen Zeitraum hält eine giganteaknospe absolut nicht ein!

Eine gute Woche vergeht, bis sie fotogen ist (wie beim Bild hier drunter).

Das hat Nerven gekostet, lach.................

Phal. gigantea

Phalaenopsis lindenii, nur für Erfahrene geeignet.......

Phal. lindenii, ihre Lippe ist absolut bezaubernd!

Kulturanspruch: Nur für Erfahrene geeignet

Temperatur: ab 22 Grad

Lichtbedürfnisse: hell, aber keine direkte Sonne

Blütenstiele: können jahrelang an immer wieder derselben Rispe blühen, werden sehr lang

Duft:

Blütezeit: Sept-Nov.

Die Phalaenopsis lindenii ist recht heikel in der Kultur und bedarf erfahrener Hände. Sie liebt grobes Substrat, am besten ist bei ihr und auch ihren direkten Kreuzungen (überall, wo beisteht x lindenii) pure grobe Pinienrindenstückchen, ohne eine Beimischung.

Ihre Wurzeln neigen sehr schnell zur Wurzelfäule und wenn ihr das Substrat nicht passt, macht sie nur noch Luftwurzeln und läßt die Wurzeln im Topf einfach vergammeln.

Phal. lindenii wird meist an Korkrindenplatten aufgebunden kultiviert, welche man in eine Vitrine/Aquarium reinhängt.

Wer sie dennoch lieber, so wie ich, im Topf kultiviert, muß sehr mit der Wassergabe und dem Substrat aufpassen.

Auch direkte lindenii-Kreuzungen kultiviert man am besten genauso wie die Naturform lindenii, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Ich praktiziere es so und fahre sehr gut damit.

Phalaenopsis bastianii mag es fast genau wie die Phalaenopsis mariae.........

Phal. bastianii, wer Petersilienduft liebt........

Phalaenosis mannii

Phal. mannii 'black'

Diese Naturform liebt auch den Halbschatten und ist Anfänger geeignet.

Irritierend für Anfänger ist die dunkle Naht in der Blattmitte und die vielen ganz winzigen schwarzen Pünktchen, verteilt auf dem ganzen Blatt.

An ihnen erkennt man diese Naturform oder auch Kreuzungen mit ihr. Sie vererbt diese Pünktchen und die dunkle Mittelnaht sehr gerne weiter.

 

Ihr Laub ist recht dunkel, schmal und lang. Je älter die Pflanze wird, desto länger sind ihre Blätter die überhängend wachsen.

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