Blattschäden können die unterschiedlichsten Ursachen haben. Sei es ein durch Krankheit geschädigtes Blatt oder eine mechanische Schädigung.
Auch kennen Pflanzen Frostschaden oder Schaden durch unsachgemäßen Transport. Sonnenbrand ist auch ein unschöner sichtbarer Schaden, der die Pflanze aber nicht umbringt, so lange es sie nicht komplett betrifft. Dies gilt auch für Frostschaden.
Wer nicht aufpasst hat den Schaden...............hier wurde er hervorgerufen durch die Unachtsamkeit der Besitzerin, mir.
Man glaubt nicht, wie eisig kalt Fensterscheiben im Winter sind. Völlig unbedacht stellte ich die Phalaenopsis nach dem Wässern wieder auf ihren Fensterbankplatz, achtete aber nicht darauf, daß die Blätter möglichst 10-15 cm Abstand von der kalten Scheibe hatten.
Das Resultat war ein Kälteschaden, denn das Blatt berührte die kalte Scheibe und die Zellen erfroren regelrecht. Zurück blieb ein erfrorener Streifen, der wie frisch verbrühte Haut aussah.
Es ist jetzt nichts gravierend schlimmes, sollte aber vermieden werden, denn durch solche "Patzer" können (müssen aber nicht) Krankheitserreger in die Pflanze eindringen. Man erkennt es daran, daß die "Wunde" größer wird und sich drum herum die Blattfarbe verändert.
Das beste ist erst mal, nur zu beobachten, was passiert. Meist jedoch trocknet diese Stelle einfach nur ein und zurück bleibt eine vertrocknete, unschöne Kante.
Ein "alter" Sonnenbrand sieht genauso aus, betrifft aber meist eine größere Blattfläche. Auch bei einem Sonnenbrand sollte man zuerst die Finger von lassen und beobachten.
Hier ist wortwörtlich während des Blattwachstums die "Naht" aufgerissen. Das Blatt hat eine Mittellinie und die eine Seite wuchs schneller als die andere. Ein Blatt im Wachstum ist sehr weich und biegsam, solch ein Riss kann dadurch schnell passieren. Ich beobachte so etwas vermehrt an Hybriden.
Es ist ein Schönheitsfehler, absolut ungefährlich für die Phalaenopsis.
Dieser Bruch entstand durch einen Transportschaden, was natürlich sehr ärgerlich ist, aber passieren kann. Das Blatt wird nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und ist dadurch dehydriert.
Aber wie man sieht, überlebt auch das eine Phalaenopsis und es wird schon fleißig an einem neuen Blatt gearbeitet.
Öfters sieht man diese Risse an Blättern, was häufiger vorkommt. Man nennt sie mechanische Schäden, weil keine Schädlinge oder Krankheiten dafür verantwortlich sind.
Befindet sich ein Blatt im Wachstum, ist es sehr anfällig für äußere Einflüsse und sehr leicht reißt man durch Unachtsamkeit ein Blatt ein.
Eine Phalaenopsis ist ein Naturprodukt und wo es Pflanzen gibt, sind oftmals kleine Schnecken nicht weit.
Im Bild sehen wir einen alten Fraßschaden, verursacht durch ganz kleine Schnecken.
Wenn man frische Fraßspuren entdeckt, empfehle ich 1-2 Scheiben frische Gurke abends auf das Substrat zu legen und morgens, bevor es hell wird, wieder ein zusammeln.
Schnecken lieben frische Gurkenscheiben über alles. Da sie eher nachts aktiv sind, ist es eben sinnvoll, die Gurkenscheiben so früh wie möglich vom Substrat zu nehmen, um die Schnecken auf frischer Tat zu ertappen.
Dann gibt es noch solche kleinen erhabenen "Pickelchen", die wie kleine Wasserpökchen aussehen. Sie befinden sich auf oder unter dem Blatt.
Meist wirken sie wässrig und ihre Farbe ist hell grün bis durchsichtig.
Man ist versucht, sie mit dem Fingernagel auf- bzw ab zukratzen, aber es geht irgendwie nicht. Man sollte es auch nicht tun, denn so verletzt man das Blatt und Keime haben ein leichtes Spiel, in die Zellen und somit die ganze Pflanze einzudringen.
Leider habe ich gerade keine Phalaenopsis mit Pickel im Programm, sonst hätte ich mal gezeigt, wie so etwas aussieht.
Diese Pickel sollte man sich allerdings ganz genau anschauen, denn leicht verwechselt man sie mit Schildläusen. Nur zu dem Unterschied, daß man Schildläuse abgekratzt bekommt.
Hier ist kurz der link zum Thema Schildläuse um vergleichen zu können.
Wenn ich auf der Orchideenbörse in Frankfurt/Main bin, sehe ich nur die Blüten.......................
Erst der Verkäufer, welcher auch Orchideenzüchter ist, machte mich auf diesen frischen Blattschaden aufmerksam.
Er erklärte mir, daß die Pflanzen vor dem Transport zu stark gewässert wurden, dadurch könne es passieren, daß das aufgenommene Wasser, während die Pflanzen in Kartons dunkel transportiert werden, nicht schnell genug ausgedünstet werden kann und es zu dieser Zellschädigung kommen kann.
Ich solle bitte nichts an dem Blatt machen und es einfach in Ruhe lassen, dieser Schaden würde sich nicht vergrößern und einfach eintrocknen.
Der Züchter/Verkäufer sollte Recht behalten. Ich ließ das Blatt ganz in Ruhe und wie man sehr schön im Vergleich sieht, ist diese Stelle einfach nur eingetrocknet. Sie hat sich weder vergrößert oder sonst noch etwas. Dem Blatt geht es gut.
In dieser Art zeigt sich auch Frostschaden (vorheriges Bild) durch Versand im Winter, wenn die Pflanzen nicht gut genug gegen die Kälte isoliert werden. Es kann einem, ist der Frostschaden zu groß, die ganze Pflanze kosten.
Aber auch wenn ein "heat pack" (Wärmekissen) viel zu nah an den Blättern ruht, kann es zu solch einem (Hitze)Schaden kommen.
Als ich die Phal. ausgepackt hatte, sah ich den Schaden, welcher durch die enorme Wärme im Paket entstanden war. Die weißen Pünktchen sind ausgetretener geronnener Zellsaft.
Genau so sieht auch ein Kälteschaden aus, wenn Pakete im Winter mit eisigen Temperaturen versendet werden und die Pflanze nicht gut genug verpackt wird.
Instinktiv besprühte ich großflächig den Zellschaden mit Pilzfrei, denn die geschädigten Zellen sind eine Eintrittspforte für Keime/Pilze etc.
Außerdem trocknet Pilzfrei ganz schnell an und wirkt wie ein hauchdünner Schutzfilm über dem Blatt. Ich vergleiche es ein wenig mit Sprühpflaster für die mennschliche Haut.
Bei der momentanen Hitze.............
Nicht nur die Natur draußen leidet eben unter der sehr anhaltenden Hitzewelle...........
Auch Wohnungspflanzen geht mitunter die Puste aus wie dieser Phalaenopsis.
Ihre Zellen haben die Hitze im Zimmer nicht mehr ertragen und zeigen dies mehr als deutlich.
Gestern morgen ist es mir noch nicht aufgefallen gewesen, da ich zur Zeit den Pflanzen ein besonderes Augenmerk schenke.
Im Hitzerekordjahr, dem Sommer 2015 habe ich leider einige Pflanzen verloren gehabt, weil ich das Wohnzimmer einfach nicht von seinen teilweise über 40 Grad runter gekühlt bekommen habe. Von ca. 10:30-17:30 Uhr knallt die Sonne unerbittlich gegen die große Hauswand, wo sich das 3,5 m lange Wohnzimmerfenster befindet.......................
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