Phalaenopsis, meine Leidenschaft.....
             Phalaenopsis,             meine Leidenschaft..... 

Ist tauchen besser als giessen oder doch lieber ein Wasserbad?

Eines möchte ich vorneweg sagen............jeder hat sein eigenes Prinzip, wie er am besten mit der Wassergabe zurecht kommt. Während der eine auf das Wasserbad im Übertopf schwört, taucht der andere seine Orchideen am liebsten in einer Plastikwanne voll Wasser. Und wenn mal keine Zeit zum ausgiebigen Tauchen ist, wird einmal ausgesetzt und dafür gesprüht............hauptsache sie bekommen ihr Wasser.

 

Im Folgenden möchte ich näher auf die einzelnen Methoden der Wassergaben eingehen und jeder muß im Endeffekt die für ihn beste heraus suchen, denn auch die Umgebung, sprich der Raum, in dem die Orchidee kultiviert wird, trägt dazu bei, wie man am besten wässert.

In einer Gärtnerei..............

...........wird weder getaucht, noch gegossen oder in eine Wasserwanne gestellt.

Wie hier bei der Schwerter Orchideenzucht kommt der Gartenschlauch mit Brauseaufsatz voll zum Einsatz. Sehr schön zeigt uns hier Herr G. Schöttler (Inhaber der Schwerter Orchideenzucht), wie in ihren Gewächshäusern die Orchideen ihr Wasser bekommen.

Hier werden gerade Vandeen, die wurzelnackt an langen Aufhängedrähten hängen, besprüht.
Herr G.Schöttler beim wässern von aufgebundenen Orchideen

Mit viel Bedacht geht er durch die einzelnen Reihen und sorgt dafür, daß jede Orchidee genug Wasser bekommt. Nicht nur die uns sehr bekannten Phalaenopsen in ihren Töpfen brauchen Wasser, auch "Aufgebundenes" und die wurzelnackten Vandeen sind auf ihre Wassergaben angewiesen.

Noch weitaus größere Orchideenzuchtbetriebe sprühen nicht mehr selber, sondern dies geht vollautomatisch vonstatten.

*vielen Dank an Schwerter Orchideenzucht zur Verfügungstellung der Bilder!

Bei uns daheim................

Wasserbad:

Wasserbad im Übertopf

Ganz einfach und unspektakulär geht die Wassergabe im Übertopf. Zur besseren Veranschaulichung habe ich hierzu einen Glasübertopf gewählt, damit man die Gießfüllhöhe besser erkennen kann, welche ich zusätzlich noch mt einem roten Pfeil markiert habe.

Der Übertopf sollte nur bis zu einem cm unter der Füllhöhe des Substrates im Pflanztopf mit Wasser aufgefüllt werden, damit man ein Herausschwemmen dessen verhindert.

 

Man stellt den Pflanztopf in den leeren Übertopf (oder benutzt den, in dem die Phalaenopsis drin steht), gießt langsam von oben solange vorsichtig Wasser auf das Substrat, bis es ca. 1 cm unterhalb des Pflanztopfanfangs ist. Warum nicht bis oben hin gießen? Ganz einfach: Man würde das trockene Substrat regelrecht aus dem Pflanztopf heraus schwemmen samt Pflanze.

 

Nun belässt man das Ganze so zwischen 5 Minuten und einer viertel Stunde. Während dessen kann sich das Substrat wieder sehr gut mit Wasser vollsaugen. Nach diesem Wasserbad hebt man den Topf wieder vorsichtig aus dem Wasser, läßt ihn sehr gut abtropfen und stellt ihn wieder an seinen gewohnten Fensterplatz. Das überschüssige Wasser kippt man weg.

 

Diese Art der Wassergabe ist sehr sicher, falls man eine Pflanze im Bestand hat, die krank ist (Ansteckungsgefahr übers Wasser).

 

Woher weiß ich eigentlich, wieviele Minuten ich den Pflanztopf wässern muß? Es kommt immer darauf an, wie trocken bzw feucht der Raum ist, in dem die Orchidee steht, wie warm der Raum ist und welche Jahreszeit wir haben. Dies ist immer sehr unterschiedlich und sollte nie pauschalisiert werden.

 

Was ich persönlich auch ganz schlimm finde, sind diese Pflegeanleitungen auf den Steckschildchen der Orchideen, die in Baumärkten/Gartencentern/Lidl&Co. verkauft werden. Viele, die sich genau an diese Pflegeanleitung halten, haben sehr oft keine lange Freude an ihren Orchideen, denn es kommt immer darauf an, WANN der Pflanztopf wieder trocken ist und das kann auch mal länger oder kürzer als diese "alle 7 Tage gut gießen" sein!

 

Je trockener die Raumluft und je wärmer es ist, desto schneller verdunstet das Wasser im Substrat. Auch wenn ich recht feines Substrat verwende, braucht der Topf viel länger zum abtrocknen. Da muß ich ihn nicht eine Viertel Stunde im Wasserbad stehn lassen.

 

Sehr grobes Substrat, trockene recht warme Umgebung= längeres Wasserbad

Recht feines Substrat, feuchtere und kühlere Umgebung= kürzeres Wasserbad

 

Tauchbad:

Das Tauchen ist genau meins............denn so nehme ich jede Phalaenopsis in die Hand und begutachte sie gleichzeitig. Dabei schau ich, wie es ihr geht und was sie gerade so treibt (neue Wurzeln/Rispenansätze etc.)

Diese "Prozedur" ist etwas langwieriger, lohnt sich aber, wenn man einen ganz besonderen Bezug zu seinen Orchideen "pflegt".

Ich liebe das Tauchen meiner Orchideen sehr und möchte es nicht missen.

 

Einziges Manko beim Tauchen ist allerdings, wenn man eine Pflanze in seinem Bestand hat, die einen Virus in sich trägt, man es sehr leicht auf andere Pflanzen übertragen kann, welche im selben Wasser getaucht werden.

 

Ich bin mir dieser Gefahr sehr bewußt und versuche größtmöglich, diese zu umgehen. Neuankömmlinge werden die ersten Wochen separat getaucht/gestellt/genau beobachtet. Bisher habe ich keinerlei Probleme gehabt.

Dennoch möchte ich auf diese bei weitem nicht zu unterschätzende Gefahr hinweisen.

"Tauchgang"

Hier habe ich meine Wanne mit frischem angedüngten Wasser vorbereitet. Ich halte den Pflanztopf leicht schräg über das Wasser und lasse den Topf langsam hineingleiten, während ich von oben angieße. Das mache ich solange, bis der komplette Topf im Wasser ist. Wenn ich morgens tauche, übergieße ich auch beim eintauchen die komplette Pflanze, was ihr sehr gut tut.

 

 

Sollten sich Wasserreste in den Blattachseln oder im Herzen befinden, so werden diese ganz nebenbei mit einem Zewa kurz weg gesaugt.

Der Pflanztopf wird kurz abtropfen gelassen und wieder an seinen Platz gestellt.

Hier ist der Topf fast komplett mit Wasser bedeckt. Ich lasse den Topf so für einen Moment verweilen und hebe ihn dann vorsichtig wieder heraus. Man kann relativ schnell einiges an Pflanzen "weg tauchen", oder man läßt sich Zeit.

Sprühen:

Manchmal fehlt einem die Zeit, aber die Orchideen brauchen Wasser. Zum Glück gibt es die Sprühflasche und man kann sie auch mal nur mit einigen ordentlichen Sprühstößen Wasser "abfertigen". 

Wenn es schneller gehn muß als sonst......

Man nimmt eine handelsübliche Sprühflasche und stellt den Strahl auf mittel ein, so daß ein leichter Sprühstrahl heraus kommt. Es wird kräftig übers Substrat gesprüht, überall schön verteilt. Aber bitte nicht den Stamm mit einsprühen (Gefahr von Stammfäule!). Es können ruhig locker 10-15 ordentliche Sprüher sein, je nach Topfgröße.

 

 

Diese Art des wässerns geht sehr flott und der Pflanze ist wassertechnisch geholfen.

"Badewannentag":

Und ja, wer keine Badewanne hat, kann natürlich auch die Duschtasse dafür nehmen............

Diese Art des wässerns ist absolut ideal für die teilweise sehr warmen bis heißen Sommermonate geeignet und hat noch einen tollen Nebeneffekt: Die Blätter werden vom Staub befreit, so daß sie wieder richtig schön atmen können.

 

Wichtig ist weiches Leitungswasser! Wer in seinem Wasserversorgungsgebiet hartes, sehr kalkhaltiges Wasser hat, sollte auf diesen Spass verzichten, seiner Pflanzen zuliebe. Seine Wasserwerte kann man beim hiesigen Wasserwerk telefonisch erfragen oder über deren Webseite im Internet.

 

Ich kann dieses "Badevergnügen für Orchideen" aber auch nur in der warmen Jahrezeit empfehlen, da die Pflanzen recht zügig (innerhalb ein paar Stunden) wieder abtrocknen sollten, da sonst die Gefahr von Fäule besteht.

Auch muß zwingend überschüssiges Wasser, welches sich evtl. im Herzen befindet, mit einem Zewa heraus gesaugt werden. Gleiches gilt für die Blattachseln, falls sich dort Wasser angesammelt hat.

 

Ganz wichtig: Nie eiskaltes Wasser zum wässern nehmen. Es sollte sehr angenehme Temperatur haben bis leicht lauwarm sein!

Phal-Hybride im lauwarmen Wasserstrahl......

Wenn es Hochsommer ist, liebt unsere Phalaenopsis auch ein ausgiebiges Duschbad. Hier dusche ich mal stellverstretend für 4-5 Phalaenopsen eine Einzelne schön ab.

Ganz wichtig sind vorallem die Unterseiten der Blätter, denn dort nehmen sie die Feuchtigkeit auf. Ruhig die Blätter anheben und den weichen Duschstrahl gegen halten.

Man sollte sich jedes Blatt vornehmen und von oben und unten abbrausen.

Der Duschtag sollte erst stattfinden, wenn die Phalaenopsis eh wieder gegossen/getaucht werden sollte. Mit anderen Worten, wenn der Pflanztopf wieder trocken und leicht ist, denn es bleibt nicht aus, daß auch Wasser in den Topf rein läuft.

GANZ WICHTIG!

Nach dem herrlichen Orchideenduschbad muß ins Herz rein geschaut werden, ob sich Wasser dort drin angesammelt hat. Bei Bedarf wird es vorsichtig mit der Spitze eines Zewatuches heraus gesaugt. Dies darf man nie vergessen, da stundenlanges verweilen des Wassers im Herzen Herzfäule verursachen kann!

Wer seine Phalaenopsis an einem West bzw Südwestfenster stehn hat, sollte das Duschbad nie mittags oder nachmittags erst machen, da die frischen Wassertropfen auf dem Blattwerk wie Lupen wirken und es zu Verbrennungen an den Stellen führen kann, wo die Wassertropfen verweilen.

Morgens ist einfach die beste Zeit dafür.

Vanda Kultana Fragrance x Mimi Palmer

Sie ist die einzige Vanda, die ich habe und sie bekommt ca. alle 4-5 Tage ein kombiniertes Dusch/Tauchbad. Der Eimer ist bis zur Höhe der Substratfüllmenge mit Wasser gefüllt, worin die Pflanze ca. 15 Minuten drin verweilt.

Frisch geduscht und gewässert, geht es dann wieder an den gewohnten Fensterplatz
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